Etwas ganz Besonderes hat sich Katrin Huber vom Turnverein Nordschwaben ausgedacht und umgesetzt: „Trimm-dich-Pfad“ vor der Haustür. Damit will Kinder und ihre Familien dazu animieren, trotz Lockdown sportlich aktiv zu sein.
Die Idee
Huber leitet beim TV Nordschwaben die Abteilungen Eltern-Kind- und Kindergartenturnen. Als vor über einem Jahr die Corona-Pandemie das Turnen in der Gemeindehalle unmöglich machte, startete sie ein Online-Training. „Daran nehmen aber nicht alle Kinder teil und deshalb machte ich mir Gedanken, wie man auch die anderen zur Bewegung einladen könnte“, erzählt Katrin Huber. Seit zwei Wochen stellt die 42-Jährige, die selbst einen Sohn hat, jeden Morgen zwei Rucksäcke vor die eigene Haustüre. Damit lädt sie zum Trimm-dich-Spaß ein.
In jedem Rucksack sind Pylonen – bunte Hütchen, die bei Kindern vor allem im Verkehrstraining eingesetzt werden. Die großen Pylonen dienen im Straßenverkehr zur Warnung und Absicherung von Unfallorten oder Bergungsarbeiten. Hinzu kommen bunte Ringe, Tischtennisbälle, Luftballons und eine Fliegenklatsche. Zu jedem Rucksack gehört ein laminiertes DIN-A4-Blatt, auf dem die Trainingsanweisungen stehen. Jeden Morgen um Punkt acht Uhr stellt Katrin Huber das Trainingsmaterial vor die Haustür. Die Eltern der Kinder sind informiert und jeder, der eine Runde mit seinen Kindern trainieren möchte, kann sich einen Rucksack abholen. Coronakonform darf jeweils eine Familie einen Rucksack an sich nehmen und nur mit den eigenen Familienmitglieder auf Tour gehen.
Die Stationen
Die erste Trimm-dich-Station ist vor dem Haus von Katrin und Matthias Huber. Hier ist auch das große, schwarze Seil deponiert, auf dem die Teilnehmer am Boden entlang balancieren. Weiter geht es hinter die Gemeindehalle, wo Ringe werfen angesagt ist. Beim nur wenige Meter entfernten Fußballplatz stehen Seiten- und Vorwärtsgalopp auf dem Programm.
Die Tischtennisbälle und Pylonen kommen bei der Jägerhütte zum Einsatz: Die Teilnehmer werfen die Bälle hoch und fangen sie mit den Pylonen auf. Beim Martinsplatz werden die Luftballons aufgeblasen, um sie mit der Fliegenklatsche in der Luft zu jonglieren. Bei der letzten Station an der Gasleitung liegt der Fokus auf Kniebeugen und Strecksprung. Dann wird der mit den Trainingsgeräten gefüllte Rucksack wieder zum Ausgangsort gebracht.
Die Resonanz
„Fast jeden Tag sind die Rucksäcke mehrmals im Einsatz“, freut sich Katrin Huber über die Resonanz. Und Oberturnwartin Francesca Teta ergänzt: „Die Eltern finden das eine Superidee und den Kindern macht der kleine Sportausflug in freier Natur, zusammen mit Mama oder Papa, großen Spaß.“