Im Zuge der Elektrifizierung der Hochrheinbahn werden in Rheinfelden der Bahnhof, die beiden Haltepunkte Herten und Beuggen umgestaltet sowie ein neuer Haltepunkt in Warmbach angelegt. Roland Heil von der DB Netz AG informierte den Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung über den Stand der Dinge.
Im Dezember 2020 hat die Bahn die Unterlagen für das Genehmigungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt eingereicht und hat damit einen wichtigen Meilenstein erreicht. „Wir sind voll im Zeit- und Kostenplan“, sagte Heil, der zur Sitzung aus Stuttgart anreiste – mit ordentlicher Verspätung, da die A 5 wegen eines Unfalls gesperrt war.
- Hintergrund: Ein schlechtes Omen soll das für Rheinfelden und das Gesamtprojekt aber nicht sein. 30 Monate hat die Bahn für die Planung angesetzt, danach folge eine Zwischenphase zur Finanzierung, erläuterte Heil. Der hauptsächliche Bau erfolgt in den Jahren 2025 bis 2027. „Von den Bauarbeiten zur Elektrifizierung werden Sie gar nicht so viel mitbekommen“, versprach er.
Gleichwohl aber von den begleitenden Baumaßnahmen an den Haltestellen. „Das ist der Gewinn der Elektrifizierung, dass fast alle Stationen angeglichen und barrierefrei gestaltet werden“, so Heil. Das gilt auch für die drei bestehenden Haltestellen Rheinfelden Bahnhof, Herten und Beuggen.
- Umbau: In der Sitzung skizzierte Heil oberflächlich die Umbaumaßnahmen. Auch in Rheinfelden gilt: Die Bahnsteigkanten werden auf 55 Zentimeter erhöht und die Bahnsteige auf 150 Meter verlängert, sodass ein barrierefreier Zugang und ein höherer Takt gewährleistet wird.
Die größte Veränderung bei den Umbauten ergibt sich am Bahnhof in Rheinfelden, auch wenn Beuggen aufgrund seiner topographischen Lage ebenfalls eine Herausforderung ist. Die bestehende Rampe am Bahnhof ist nach Bahn-Vorgaben aufgrund der Steigung eigentlich nicht barrierefrei, aber als Verbindung zur Innenstadt wichtig. Deshalb wird sie bestehen bleiben. Im Bereich der Treppenaufgänge wird die Bahn zwei Aufzüge bauen.
Eine Besonderheit ergibt sich am Bahnhofsgebäude, wo die Erhöhung um 17 Zentimeter auf 55 Zentimeter nicht vorgenommen wird, da die Höhe sonst nicht mit den Zugängen zum Gebäude, das an privat verkauft wurde, übereinstimmt. Deshalb werden die Bahngleise nach Westen verlängert. Westlich des Bahnübergangs in Warmbach entsteht dann der neue Haltepunkt. „Dort ist eine Ackerfläche, die wir nutzen können“, so Heil.
- Reaktionen: Karin Paulsen-Zehnke (SPD) zeigte sich „etwas enttäuscht“ über die Planungen am Bahnhof. „Auf eine beheizte Wartehalle warten wir immer noch. Das bleibt wohl ein Traum.“ Oberbürgermeister Klaus Eberhardt erklärte, dass die Elektrifizierung dennoch einen Quantensprung darstelle. Jedoch gebe die Bahnregulatorik „vieles vor“. Das gilt auch für die finanziellen Möglichkeiten. „Wir sind auch Kostenträger, da ist vieles nicht darstellbar.“ Für die Bevölkerung wird es noch eine breite Beteiligungsrunde und öffentliche Informationen geben.