Mit einem Großaufgebot waren die Rettungskräfte am Dienstag in Rickenbach im Einsatz. Gegen 3 Uhr morgens war in einem Mehrfamilienhaus in der Straße Hennematt ein Brand ausgebrochen. Um 3.08 Uhr ging bei der Rickenbacher Feuerwehr der Alarm ein: Großbrand der Stufe 3 und mehrere vom Feuer eingeschlossene Personen.
Teile des Obergeschosses des Gebäudes standen beim Eintreffen der Feuerwehrkräfte unter Flammen, das Wohngebäude musste geräumt werden.
Wie wurden die Bewohner gerettet?
Einsatzleiter Tobias Ücker von der Freiwilligen Feuerwehr Rickenbach beschreibt: Die Feuerwehrleute retteten zunächst mit mobilen Leitern zehn Personen aus dem Gebäude. Das Treppenhaus war aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht mehr passierbar.
Gab es Verletzte?
Ja. Sechs Personen wurden mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftungen vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert, darunter befinden sich auch drei Kinder.
Wieviele Einsatzkräfte waren vor Ort?
Insgesamt waren laut Ücker rund 170 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Rickenbach, Albbruck, Bad Säckingen, Görwihl, Laufenburg, Wehr und Todtmoos im Einsatz – neben zahlreichen Löschfahrzeugen auch drei Drehleiterwagen, der Schlauchwagen der Feuerwehr Bad Säckingen sowie der Gerätewagen Atemschutz der Feuerwehr Wehr und die Drohne des Landkreises Waldshut.

Darüber hinaus befanden sich das Deutsche Rote Kreuz mit mehreren Rettungsfahrzeugen, sowie Bausachverständige des Technischen Hilfswerkes und die Polizei vor Ort.
Wie viele Bewohner hat das Mehrfamilienhaus?
Das Mehrfamilienhaus wird von insgesamt 48 Personen bewohnt, zum Zeitpunkt des Brandes befanden sich über 30 Bewohner im Gebäude. Ein Großteil der Bewohner ist gegenwärtig laut Auskunft der Einsatzleitung im Gasthaus Engel in Rickenbach untergebracht.

Konnte das Feuer eingedämmt werden?
Den Feuerwehren gelang es, das Feuer weitgehend auf den Mittelteil des Gebäudes zu begrenzen, mit Hilfe dreier Riegelstellungen konnte ein Übergreifen der Flammen auf umliegende Gebäude verhindert werden.

Gab es besonderer Anforderungen oder Gefahren?
Der Einsatz mehrerer Drehleiterwagen stellte besondere Anforderungen an das Schlauchmanagement, so musste unter anderem eine Schlauchleitung bis nach Hottingen gelegt werden. Insgesamt waren nach Auskunft von Tobias Ücker auf einer Länge von rund drei Kilometern Schläuche zu verlegen.
Besondere Herausforderungen an die eingesetzten Atemschutzträger stellten die starken Winde, Gefahrstoffe befanden sich laut Ücker nicht vor Ort. „Allerdings haben extrem viele im Innenhof des Gebäudes geparkte Autos die Arbeit der Feuerwehren erschwert. Ein Drehleiterwagen konnte bis zur Entfernung dieser Fahrzeuge erst nach Stunden optimal gestellt werden“, so Ücker.
Durch den massiven Einsatz von Löschwasser war das Feuer um 10.30 Uhr mittlerweile unter Kontrolle, die Meldung „Feuer aus“ konnte jedoch bis am Nachmittag noch nicht gegeben werden. Nach Abschluss der Löscharbeiten wird der Einsatz durch Brandwachen fortgesetzt werden.
Die Brandursache ist noch unklar, die Ermittlungen werden von der Polizei Görwihl übernommen.
Wie hilft die Gemeinde?
Nach Auskunft von Johannes Schneider vom Amt für Soziales im Rathaus Rickenbach konnten die Betroffenen vorläufig untergebracht werden. „Hilfsbereitschaft ist in Rickenbach immer da, und auch gegenwärtig haben wir Angebote von privater Seite, falls Not am Mann ist“, sagt Schneider weiter und betont abschließend: „Wo Not herrscht, da helfen wir.“
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