Querflötistin Katharina Bächle aus Egg hat in Karlsruhe das goldene Leistungsabzeichen abgelegt. Nun wird sie ihr Studium zum Lehramt im Fach Musik an der Freiburger Pädagogischen Hochschule beginnen. Ihrem Verein, dem Musikverein Alpenblick Willaringen, will sie auch weiterhin die Treue halten, auch wenn sie zukünftig nicht alle Proben wird wahrnehmen können.
„Mein Vater spielt im Musikverein Saxophon, und für mich war es als Kind immer faszinierend dabei zu sein, wenn er irgendwo gespielt hat“, erklärt die heute 19-Jährige. Im Jahr 2011 ist sie selbst in den Musikverein eingetreten, hat 2016 bereits das silberne Leistungsabzeichen abgelegt. Auch ihr drei Jahre jüngerer Bruder konnte sich dieser Faszination nicht entziehen. Er spielt Flügelhorn und hat mittlerweile auch bereits das silberne Abzeichen abgelegt. Die Mutter sang immer wieder in diversen Chören, das größte Musiktalent, so glaubt sie, hat sie indes von deren Vater mitbekommen. Ihr Großvater, der vor drei Jahren verstarb, hatte eine eigene Musikkapelle, hat eigene CDs aufgenommen. Er wollte immer mit ihr musizieren und wäre mächtig stolz auf sie, da ist sie sich sicher.
Auch schulisch war Katharina Bächle recht früh intensiv mit der Musik verbunden. „Ich hatte das Glück, gleich in der fünften Klasse im Scheffel-Gymnasium in Bad Säckingen Musik als Profilfach wählen zu können“, erzählt sie. Dieses Angebot gab es in ihrer Altersstufe erstmalig, und daran angeschlossen realisierte sich für sie von der Fünften bis einschließlich der Siebten die Teilnahme an einer in ihrer Schule eigens installierten Musikklasse. Das wiederum hatte zur Folge, dass ab der achten Klasse Musik auch als Leistungskurs gewählt werden konnte und schließlich ein Musikkurs auch in der Vorbereitung auf das Abitur zustande kam. „Unsere Gruppe ist über die gesamte Schulzeit hinweg zusammen geblieben und quasi zu einer richtigen Familie geworden, die Musikstunden fühlten sich für mich an wie Freizeit“, schwärmt sie noch im Nachhinein.
2020 machte Katharina Bächle also ihr Abitur mit Musik als Leistungsfach. Danach kam eine Zeit, in der sie sich klar zu werden versuchte, ob sie ihre weiteren Leidenschaften neben der Musik, Sport und Ernährungslehre, beruflich weiterverfolgen solle oder sich doch endgültig der Musik zuwenden. Diverse Versuche, Praktika zu absolvieren, scheiterten immer wieder an Corona. Sich ganz dem Sport zu widmen hatte sie schon zuvor für sich selbst verneint. Von Schulkollegen, die schon 2020 mit dem Studium begonnen hatten, bekam sie überwiegend negative Rückmeldungen aufgrund der Situation, das Studium online ohne jegliche persönliche Kontakte in Angriff nehmen zu müssen.
Sie selbst hatte schon immer gerne mit Kindern gearbeitet, hatte im Verein Einführungskurse für die ganz Kleinen gegeben, hatte aber auch die schon besser mit dem Instrument Vertrauten auf das bronzene Leistungsabzeichen vorbereitet und auch Vertretungen übernommen, wenn es galt, die Größeren für das Silberabzeichen fit zu machen. In der Musik stand für sie immer die Möglichkeit im Vordergrund, sich ausdrücken zu können und die Menschen mitzunehmen im Gegensatz zum Konkurrenzdenken, wie es im Sport vorrangig war. Auch die Nervosität war für sie im Zusammenhang mit sportlicher Leistung immer stärker gewesen als bei musikalischen Auftritten. Das alles bewog sie schließlich dazu, sich bezüglich ihres beruflichen Weges für die Musik zu entscheiden, und vor Studienantritt wollte sie gerne noch das goldene Leistungsabzeichen in der Tasche haben. Das war dann indes gar nicht so leicht, denn der Frühjahrskurs an der Akademie in Staufen, dem Ausbildungssitz des Blasmusikverbandes Hochrhein, war kurzfristig abgesagt worden, der nächste wäre erst in den Herbstferien gewesen, also nach Studienbeginn. Ersatz fand sie dann in Karlsruhe.