Rickenbach – Wasser, Nahrung, Bildung: Das sind die Grundvoraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben. Die Josef-Vogt-Stiftung setzt sich dafür ein, diese Ressourcen den Menschen in Afrika – vornehmlich in Tansania – zugänglich zu machen. So hat die Stiftung in den sieben Jahren seit der Gründung Zisternen für die Wasserversorgung gebaut sowie landwirtschaftliche Maschinen angeschafft und diese gewartet. Zudem unterstützt sie Schüler und Studenten mit Stipendien. Nun hat innerhalb der Stiftung einen Generationenwechsel stattgefunden.
Josef Vogt, Gründer und Vorsitzender, hat den Vorsitz aus Alters- und Gesundheitsgründen an seine Schwiegertochter Isabell Vogt abgegeben. Er wechselt ins Kuratorium der Stiftung und übernimmt dort den Vorsitz. Die 54-jährige Rheinländerin Isabell Vogt lebt seit 27¦Jahren in Südbaden, ist verheiratet und Mutter von fünf Kindern im Alter von 14 bis 26 Jahren. Auch ihre Söhne Nils (20) und Niklas (22) sind für die Stiftung tätig. Sie haben ihren Großvater bereits auf Reisen nach Tansania begleitet.
Bei ihrem Tansania-Besuch im vergangenen August besuchten sie verschiedene weiterführende Schulen, wie die Secondary-School in Kicheba und die VETA-Schule in Tanga. VETA-Schulen (Vocational Education and Training Authority) sind mit deutschen berufsbildenden Schulen vergleichbar. Ziel sei es, langfristige Kooperationen für Stipendien aufzubauen. In der Vergangenheit hatte die Stiftung die Schule in Kicheba bereits dem Ausbau von Klassenzimmern und sanitären Einrichtungen unterstützt. Bildungsarbeit sei aber auch die Unterstützung von einem gegenseitigen Jugendaustausch. Auch hierfür plant die Stiftung Gelder bereitzustellen. Nur in der gegenseitigen Begegnung vor Ort könne Verständnis für die jeweiligen Lebensumstände und Bedürfnisse wachsen, betonen sowohl Isabell als auch Josef Vogt. Die Stiftung will künftig auch den Besuch von Universitäten im Rahmen der Stipendien fördern.
„Wir legen Wert darauf, dass es keine ethnischen und religiösen Schranken gibt“, betont Josef Vogt. Gegenwärtig erfolgt die Auswahl der Stipendiaten nach Leistung und Bedürftigkeit über Vertrauenspersonen vor Ort. „Diese Vertrauenspersonen sind für uns sehr wichtig“, erläutert Isabell Vogt, „weil sie die Situation viel besser einschätzen können als wir aus der Ferne.“ Sie berichtet von einer jungen Frau, die sich erfolgreich gegen eine Zwangsverheiratung wehren konnte und nun mit Unterstützung der Stiftung ein Medizinstudium begonnen hat.