Jonathan Koch aus dem Rickenbacher Ortsteil Rüttehof ist der diesjährige Kammersieger der Handwerkskammer Konstanz bei den Schornsteinfegern. Der 20-Jährige machte seine Ausbildung beim Schornsteinfegermeister Stefan Uftring in Wehr. Seine Gesellenprüfung legte Jonathan Koch in Ulm beim Landesinnungsverband ab. Die Prüfung schlossen 90 Schornsteinfeger aus ganz Baden-Württemberg erfolgreich ab.

Schornsteinfeger machen viel mehr als Kamine und Öfen zu kehren

Das Berufsbild des Schornsteinfegers hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte enorm gewandelt. Über das reine Kehren von Schornsteinen und Öfen hinaus sind immer mehr technische Aufgaben gefordert. Zur theoretischen Prüfung gehören unter anderem die Verbrennungslehre, die Querschnittsberechnung von Schornsteinen, die kompetente fachliche Beratung von Kunden sowie das Aneignen von Gesetzen und Verordnungen.

Auch an die praktische Prüfung werden hohe Anforderungen gestellt. Jonathan Koch musste Heizungsmessungen durchführen, sowie Messungen an einem Feststoffbrennkessel. Gefordert war auch eine Gashausschau. Die reine Kehrtätigkeit war bereits Bestandteil der Zwischenprüfung. Jonathan Koch: „Ich bin froh, dass der schulische Teil nun zu Ende ist, ich möchte jetzt Praxis sammeln“.

Ein gedrucktes Inserat wies den Weg zum neuen Beruf

Jonathan Koch wurde eher zufällig durch ein Inserat auf den freien Ausbildungsplatz in Wehr aufmerksam: „Ich hatte diesen Beruf eigentlich gar nicht auf dem Schirm“, erzählt der Schornsteinfeger im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Doch der junge Handwerker hat seine Entscheidung bis heute zu keinem Zeitpunkt bereut.

Er freut sich auf die Kehrtätigkeit im Winter und die Heizungsmessungen in den Sommermonaten. Inzwischen nimmt er bei seinen Touren auch Praktikanten mit, um ihnen das Handwerk näher zu bringen. Jonathan Koch ist begeistert von seinem Beruf: „Ich finde es gut, das die Arbeit so abwechslungsreich ist. Es wird einem nicht so schnell langweilig“. Einen weiteren Pluspunkt in seinem Berufsalltag sieht der Schornsteinfeger im Umgang mit seiner Kundschaft: „Ich finde es schön, wenn mich die Leute inzwischen kennen, wenn ich zu ihnen in das Haus komme“.

Jonathan Koch plant schon Prüfung zum Schornsteinfegermeister

Wer den Beruf des Schornsteinfegers gewählt hat, für den stehen die Aufstiegschancen nicht schlecht. Durch den Besuch von Fachkursen und das Ablegen von Prüfungen kann man sich zum Beispiel zum Gebäudeenergieberater qualifizieren. Jonathan Koch ist ehrgeizig und hat früher oder später schon seine Prüfung zum Schornsteinfegermeister geplant.

Aus dem Wehrer Lehrbetrieb kamen bereits drei Kammersieger

Grundlage für eine fundierte Ausbildung im Handwerk ist natürlich ein guter Handwerksbetrieb mit qualifizierten Mitarbeitern. Dies trifft auf den seit 2010 bestehenden Betrieb in Wehr zu. Stefan Uftring kann bei der betrieblichen Ausbildung gute Erfolge vorweisen: „Jonathan Koch ist inzwischen der dritte Auszubildende in Folge, der bei uns im Betrieb Kammersieger wurde. Nun ist das Triple voll“. Uftring erklärt, dass es bei den Schornsteinfegern aktuell keine Nachwuchsprobleme gibt: „Momentan haben wir einen starken Jahrgang bei den Auszubildenden.“