Schopfheim Nur „eine Auslese“ der rund 70 Mitglieder, so Vorsitzender Bernd Sevecke, interessiere sich für eine Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Schopfheim. Zahlreiche langjährige Genossinnen und Genossen sollten geehrt und der bisherige Vorsitzende verabschiedet werden.
Sevecke, der nach den Worten der stellvertretenden Vorsitzenden Martina Hinrichs, „manchmal sehr deutlich in seinen Worten“ sei, machte auch in der Zusammenkunft im Gasthaus Adler keinen Hehl aus seiner Enttäuschung über das mangelnde Interesse der Mitglieder. Diese Erfahrung habe er auch in den vergangenen vier Jahren, in denen er den Ortsverein leitete, gemacht. „Demokratie sollte davon leben, dass die Menschen teilnehmen, auch am Parteileben“, mahnte Sevecke und bedauerte auch selbstkritisch im Blick auf die Sozialdemokraten, dass man die Mobilisierung der eigenen Mitglieder, aber auch der Jugend nicht hinbekomme. Für ihn sei es mit 79 Jahren an der Zeit, sich aus dem aktiven politischen Leben zurückzunehmen, sagte er, der nicht nur den Vorsitz des Schopfheimer Ortsvereins abgibt, sondern auch als Vorstandsmitglied in der Arbeitsgruppe 60 Plus auf Kreis- und Landesebene zurücktreten will.
Bernd Sevecke hat eine Maurerlehre abgeschlossen, machte danach eine Ausbildung zum Diakon und studierte schließlich Sozialpädagogik. Mit seiner Frau Gisela kam er 1972 von Berlin in den Kreis Lörrach. Er war zuerst im Kloster Weitenau und später im Landratsamt tätig, war zwölf Jahre Personalratsvorsitzender und kam 1984 in den Schopfheimer Gemeinderat. Das Mandat musste er 1988 abgeben, als er zum Leiter des Markus-Pflüger-Heimes bestellt wurde. Seit 1968 engagiert sich Sevecke in der SPD. Er sei „kein normaler Genosse“, sagte Martina Hinrichs, die Seveckes unermüdliches Engagement für die Sozialdemokraten würdigte. Mit dem Hinweis, dass er „in besonderer Weise sozialdemokratische Ideale verkörpere“, überreichte sie ihm im Auftrag des Bundesvorstandes die Willi-Brandt-Gedenkmedaille. Die Leitung des SPD-Ortsvereins übernimmt bis zu den nächsten Vorstandswahlen Martina Hinrichs. Sein Engagement suche seinesgleichen, sagte der Kreisvorsitzende Sven Widlarz, und würdigte in Erinnerung an „viele gute Gespräche“ im Kreisvorstand, dass Sevecke keine Diskussion scheue.