Schopfheim Der Aufschrei war groß: Schopfheim verliert gleich drei Firmen: Würth, Magnetic Control und Faller Packaging. Die letzteren beiden hatten ihre Entscheidung damit begründet, dass sie keine adäquaten Erweiterungsflächen in Schopfheim vorgefunden hätten. Dafür hatte es vonseiten des Gemeinderats Kritik an der Stadtverwaltung gehagelt. In dieser Woche gab es nun eine erfreuliche Nachricht für Schopfheim: Faller Packaging wird doch bleiben und nicht nach Lörrach umziehen. Wie bewerten die Fraktionsvorsitzenden diese Entwicklung?
- Thomas Kuri (CDU): „Grundsätzlich ist es positiv, dass sich Faller dazu entscheidet, in Schopfheim zu bleiben. Dennoch steht immer noch das im Raum, was ich seit vielen Jahren kritisiere und immer wieder fordere: Neue Flächen müssen entwickelt werden, damit so eine Situation wie vor einem Jahr nicht nochmal entsteht.“ Die Stadt müsse in der Lage sein, solchen Firmen auch Flächen für Entwicklungspotenziale anbieten zu können. „Ich bin der Meinung, dass eine Kommune nur funktionieren kann, wie ein Unternehmen, wenn sie auch Einnahmen generiert. Und das funktioniert nur, wenn man auch eigene Flächen in der Hand hat. Gewerbe bedeutet neue Gewerbesteuer und gleichzeitig neue Einwohner und das wiederum neue Einkommenssteuer.“ Die CDU-Fraktion habe nun die Hoffnung, dass in Zusammenarbeit mit der neuen Wirtschaftsförderin Konzepte entwickelt werden, wie bestehende Gewerbeflächen genutzt werden können. Freilich spielt Kuri damit auch auf die Flächen der Firma Würth an, wo es laut Bürgermeister Harscher Gespräche mit der Unternehmensleitung gebe.
- Hildegard Pfeifer-Zäh (Freie Wähler): Von „überraschenden und sehr erfreulichen Nachrichten für Schopfheim“ spricht Hildegard Pfeier-Zäh in Bezug auf den Verbleib der Firma Faller in Schopfheim. „Ich hoffe, gerade auch für die betroffenen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen sowie ihre Familien, dass die Arbeitsplätze bei Faller in Schopfheim nun doch alle erhalten bleiben.“ 120 Mitarbeiter sind am Standort in Gündenhausen beschäftigt.
- Peter Ulrich (SPD): Auch die SPD-Fraktion sei „sehr erfreut“ über den Verbleib der Firma Faller Packaging. Damit würden 120 Arbeitsplätze in der Stadt und Gewerbesteuereinnahmen für die Stadt gesichert. „Es ist aber nach wie vor absolut notwendig, dass die Stadt aktive Standortpolitik betreibt und Firmenansiedlungen beziehungsweise -erweiterungen unterstützt“, betont Ulrich. Hier stelle das Würth-Gelände die dringendste Aufgabe dar, es müsse „mit höchster Priorität“ ein neuer Nutzer für dieses Areal gefunden werden. Ferner fordert die SPD-Fraktion regelmäßig zu den Haushaltsabschlüssen am Jahresende, dass die Stadt eigene beziehungsweise private Flächen auf eine mögliche Verwendung für Firmenansiedlungen überprüft. Ulrich: „Hier gibt es durchaus noch Möglichkeiten, die aber eine mittel- bis langfristige Planung – Anpassungen des Flächennutzungsplans sind hier nötig – erfordern.“
- Gisela Schleidt (Die Grünen): Die Redaktion konnte die Spitze der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bis Redaktionsschluss nicht erreichen.