Wieden – Beim Bürgerdialog in Wieden zeigten Kritiker des geplanten Windparks auf der Lailehöhe die befürchteten Auswirkungen auf Natur, Mensch und Tier auf. Einigen Zuhörern war der Abend zu einseitig.
Jakob Dörflinger von der Interessensgemeinschaft (IG) „Unsere Heimat bewahren“ führte durch den Abend in der Gemeindehalle Wieden und machte gleich zu Beginn klar: „Es ist noch nichts entschieden. Bildet euch eure eigene Meinung und lasst die Entscheider davon wissen.“ Dörflinger brachte die Zuhörer auf den aktuellen Stand: Zum auf der Lailehöhe ausgewiesenen Vorranggebiet – die Badenova möchte hier sieben Anlagen errichten – hat die IG bereits eine Stellungnahme an den Regionalverband abgegeben. Die IG hatte Ulrich Bielefeld, Landschaftsarchitekt aus Überlingen, zum Bürgerdialog eingeladen, der einige von ihm angefertigte Visualisierungen präsentierte. Laut Bundesamt für Naturschutz sei die hiesige Region „eine der bedeutsamsten Landschaften in Deutschland“, so Bielefeld, eine Landschaft mit vielen Schutzgebieten, die durch Windräder bedroht würden. Auch sprach Bielefeld von „massivsten Bodeneingriffen“. Michael Kaiser aus Häusern und seine Tochter Katharina Schneider aus Schlechtnau berichteten von Erfahrungen, 2023 wurden nördlich von Häusern zwei Windräder errichtet. Schattenschlag und Schallemission seien für die Bürger Häuserns belastend.
„Zweieinhalb Stunden wurden hier Windräder nur schlecht gemacht. Ich dachte, das wird ein Dialog“, ärgerte sich Günter Klingele, Gemeinderat in Wieden, nachdem das Wort an die Zuhörer übergeben wurde. Man könne freilich über die Größe der Anlagen diskutieren, „sie sind nicht schön, aber sie sind riesige Klimaschützer“, machte Klingele deutlich. Indes wertete er die Vorträge als zu einseitig und vorgeprägt. Auch Hartmut Schwäbl, Gemeinderat in Utzenfeld, äußerte harsche Kritik an der Veranstaltung: Besonders der Vortrag von Bielefeld sei „nicht fundiert, einseitig, manipulativ und nicht seriös“ gewesen. Bielefeld: „Ich habe mir das nicht aus den Fingern gesogen, das sind alles Aussagen von öffentlichen Stellen.“ Cordula Strütt aus Schlechtnau versuchte zu schlichten, jeder dürfe seine Meinung sagen. Indes seien die Inhalte der Vorträge „sauber recherchiert“ gewesen, überall sei auf seriöse Quellen verwiesen worden. Die emotionsgeladene Diskussion ging noch lange weiter.