Rolf Reißmann

An der Bergstraße in Richtung Dossenbach ist im vergangenen Sommer ein Stück Hang abgerutscht. Am Montagabend hat der Gemeinderat die Reparatur mit dem sogenannten Nagelverfahren beschlossen. Zuvor hatte die Verwaltung eine Untersuchung in Auftrag gegeben.

Die Verwaltung beauftragte ein in Weil am Rhein ansässiges Planungsbüro mit den notwendigen Untersuchungen. In der Sitzung erläuterte Hans-Jürgen Lenz seine Vorschläge. Er empfahl das sogenannte Nagelverfahren. Dafür werden mehrere etwa fünf bis sieben Meter lange Bohrlöcher schräg unter der Straße in den Hang getrieben, dort hinein wird ein Stahlnagel eingeschoben, dann mit Beton verfüllt. Außen deckt eine Stahlbewehrung den Hang ab, dieser wird mit Spritzbeton verschlossen.

Halbseitige Sperrung erforderlich

„Das ist eine sehr dauerhafte Lösung, die auch von vielen Firmen hier aus der Region ausgeführt werden kann“, erklärte er. „Außerdem ist sie bei dieser Größe mit etwa 55.000 Euro relativ günstig.“ Weitaus aufwendiger wäre das Erstellen einer Bohrpfahlwand. Dazu müsste ein Großbohrgerät herangeholt werden, dass dann eine Vielzahl etwa 600 Millimeter dicke Löcher in den Boden treiben müsste. Diese würden dann mit Beton verfüllt, damit eine stabile Außenwand am Hang entsteht. Allerdings wäre dafür eine Vollsperrung erforderlich, bei der Nagelmethode könnte halbseitig gefahren werden.

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Im Vorfeld der Beratung hatte Gemeinderat Stephan Frank das Erstellen einer Krainerwand angeregt, das sind bepflanzbare Betonkästen, die nach hinten absichern und vorn begrünt werden können. In der Sitzung schlug Frank noch die Hangauffüllung mit einem dicken Schotterbett vor, das sei deutlich kostengünstiger. Dieser Vorschlag fand schon Anerkennung, aber Hans-Jürgen Lenz wieder darauf hin, dass dafür eine ausführliche statische Berechnung erforderlich sei, außerdem müsse ins Bachbett eingegriffen werden und eben das lehnt das Landratsamt ab.

Höhere Belastungen möglich

Matthias Kipf forderte dazu auf, keinesfalls die beiden Wasserverwirbelungen aus dem oberen Hang zu vernachlässigen, schließlich waren sie die Ursache der Rutschung. Für die Zuflüsse sollen klare Führungen und Ableitungen angelegt werden. Harald Ebner wollte wissen, ob die Sanierung auch die Belastung der Straße verändern wird. Derzeit ist sie auf 2,8 Tonnen begrenzt. Hans-Jürgen Lenz meinte dazu, dass die Sanierung, gleich welcher Form, deutlich höhere Belastungen zulassen wird. Allerdings, und das schränkte Doris Schütz ein, bestehe bereits an anderen Abschnitten der Straße weitere kleine Hangausbrüche, so dass wohl mit Höherbelastung nicht gerechnet werden darf.

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