Immer umfangreicher wird die Sammlung des Museumsvereins Winterhalter in Menzenschwand. Jetzt sind neue Leihgaben dazu gekommen, von denen einige bereits in der Ausstellung zu sehen sind. 2019 soll es keine Sonderausstellung im „Le Petit Salon“ geben, kündigte der Verein an, stattdessen sollen in regelmäßigen Abständen Kunstwerke aus dem eigenen Depot in der Dauerausstellung gezeigt werden. In diesem Jahr soll auch ein erstes großes Projekt an der ehemaligen Dorfkirche erledigt werden.
In der Dauerausstellung im Winterhaltermuseum kann man das neue Werk gleich entdecken: Eine Ölstudie auf Leinwand aus dem Nachlasse der Malerbrüder haben die Mitglieder des Vereins bereits aufgehängt. Es sei nicht signiert, erläutert die Vereinsvorsitzende Elisabeth Kaiser, allerdings werde die Dauerleihgabe in einem 1891 erstellten Werksverzeichnis Franz Xaver Winterhalter zugeschrieben.
Eine Lithografie aus der italienischen Zeit, zahlreiche Originalbriefe von oder an Franz Xaver Winterhalter. Darin bestätigen zum Beispiel Großherzogin Sophie von Baden einen Termin oder Winterhalter wird nach Wien eingeladen, um das später bekannt gewordene Bild der österreichischen Kaiserin Elisabeth zu malen. Die Briefe und mehrere Zeichnungen sollen bald in der Ausstellung zu sehen sein.
Auch Museum leiht Bilder aus
Stolz seien die Mitglieder, dass andere Museen mittlerweile in Menzenschwand nach Leihgaben fragen. Gerade habe das Hällisch-Fränkische Museum in Schwäbisch Hall 21 Grafiken für eine Winterhalterausstellung abgeholt, die am 15. Februar eröffnet werden soll.
Um die frühere Dorfkirche von Menzenschwand zu einem Museum umbauen zu können, sammelt der Verein Winterhalter in Menzenschwand Spenden. Seit dafür das Sonderkonto eingerichtet wurde, sei ein mittlerer fünfstelliger Betrag eingegangen, sagte Elisabeth Kaiser – das Museumsprojekt ist mit drei Millionen Euro veranschlagt worden. Regelmäßig erhalte der Verein neue Spenden, sagte sie erfreut, viele Spender hätten über die Zeitungsberichte von dem Großprojekt erfahren. Im Frühjahr oder Frühsommer soll die Fassade der Kirche gestrichen werden.

Eine einfache Angelegenheit ist das allerdings nicht. Fachleute seien der Meinung, dass das Denkmal in der Vergangenheit einen Anstrich „mit einer ganz falschen Farbe“ erhalten habe. Nach der Schneeschmelze werde ein Restaurator die Fassade untersuchen, um auch festzustellen, ob der Putz noch gut ist oder erneuert werden muss (was das Projekt stark verteuern würde). Außerdem werde er eine Materialempfehlung geben. Das Projekt werde in Absprache mit dem Denkmalamt geplant, Zuschüsse werde es aber keine geben, weiß sie.
Um die Fassade streichen zu können, soll die Kirche eingerüstet werden. Die Gelegenheit werde man nutzen, um das Dach zu kontrollieren und Beispiel Dachrinnen zu ersetzen. Auch die Drainage müsse erneuert werden. Dieses Projekt werde der Verein wohl mit den schon eingegangenen Spenden finanzieren. Unterstützung erfahre man auch durch die Menzenschwander Handwerker, sagte Elisabeth Kaiser erfreut.
Mehrere Veranstaltungen soll es wieder in der Kirche geben, das Jahresprogramm stehe aber noch nicht komplett. Feststeht aber schon ein Benefizkonzert der Gruppe Bittersüß mit dem Bassisten Georg Kaiser am 27. April.