Ein Fehlbetrag im Radon Revital Bad Menzenschwand in Höhe von rund 100 000 Euro bereitet der Stadt St. Blasien derzeit Sorgen: Aufgrund einer Anzeige des Bürgermeisters ermitteln die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei seit rund einem halben Jahr, wie die Behörde und auch Bürgermeister Adrian Probst bestätigten. Weil noch kein Ergebnis vorliegt, hatte der Bürgermeister einen Tagesordnungspunkt in der jüngsten Gemeinderatssitzung abgesetzt – damals mit dem Hinweis, es müssten noch einige Fragen geklärt werden.
Als der Beirat des Bades im Herbst tagte, um den Abschluss für das Jahr 2017 zu beraten, hätten der Geschäftsführer des Bades und der Wirtschaftsprüfer auf einen seit mehreren Jahren gewachsenen Betrag hingewiesen, der als Wertberichtigung abgeschrieben werden müsse.
Die Quelle dieses Fehlbetrages könne man nicht erklären. Daraufhin, so Bürgermeister Probst auf Anfrage, habe er Anzeige gegen Unbekannt erstattet, denn „ich wollte der Sache auf den Grund gehen“. Seither werde ermittelt, ob es sich um einen Buchungsfehler oder um eine bewusste Tat handle, sagte Probst.
Keine weiteren Unregelmäßigkeiten
Er habe zusammen mit dem Geschäftsführer, der in das Verfahren „engstens eingebunden ist“ auch das Zahlungssystem in dem städtischen Unternehmen durchleuchtet. Seither habe es auch keine Unregelmäßigkeiten mehr gegeben.
Die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen bestätigte am Freitag, ein „Ermittlungsverfahren wegen Untreue/Unterschlagung zum Nachteil der Radonbad Menzenschwand GmbH & Co. KG“. Beamte des Kriminalkommissariates und ein Buchprüfer des Polizeipräsidiums ermitteln derzeit noch, „um insbesondere versehentliche Fehlbuchungen ausschließen zu können“. Weitere Angaben zu dem Verfahren machte die Behörde nicht.