St. Blasien Angefangen hatte es mit der Idee von Hedwig Kaiser und Marianne Wriedt. Noch besser sei es, wenn die Idee auch realisiert werde, erklärte Bürgermeister Adrian Probst einleitend bei der Infoveranstaltung zum Thema Gaia. Es brauche Macher, die anpackten. Und die hat man gefunden, das Projekt wird gemeinsam von der Hochschwarzwald Tourismus GmbH als Veranstalter, von der Pfarrgemeinde, vom Kolleg Stadt St. Blasien, vom Werbe- und Aktivkreis sowie von ehrenamtlichen Helfern realisiert. Von Anfang Oktober an wird Gaia, das maßstabsgetreue, dreidimensionale, beleuchtete und sich um die eigen Achse drehende Abbild der Erde, untermalt von stimmungsvoller Musik, im Dom zu sehen sein. Für fünf Wochen: länger als in anderen Städten. Es gibt das Modell mit Durchmessern von sechs, sieben und zehn Metern. In St. Blasien hatte man sich für das größte Modell entschieden, das bislang nur in Tokio zu sehen war, erklärte Tim Katzenberger, der bei der HTG für St. Blasien zuständig ist. Gaia schaffe ein tiefes Verständnis für die Zusammenhänge des Lebens und dafür, dass es nur einen blauen Planeten gibt, sagte Katzenberger weiter. Die Weltkugel eröffne zudem die Chance, den Dom neu zu entdecken, ergänzte Kollegsdirektor Pater Hans-Martin Rieder. Eintritt wird nicht erhoben. Beim Dom handele es sich um einen sakralen Raum, der auch ohne Eintritt zugänglich sein müsse. Zudem entspreche dies dem Wunsch des Künstlers, so Katzenberger.
Während der Wochen wird es ein Rahmenprogramm mit Veranstaltungen geben. Dazu gehören vier Sonderkonzerte, kostenlose Orgelkonzerte an Dienstagvormittagen, eine Podiumsdiskussion mit Wissenschaftlern, Politiken und Theologen und ein Vortrag. Geplant ist ferner eine Sonderausstellung im Kreismuseum und in der Sektmanufaktur Heinz Wagner mit dem Thema Nachthimmel sowie ein Projekt der Kunstwerkstatt des Kollegs, das in Geschäften zu sehen sein wird. Schüler des Kollegs erstellen zudem ein Lernmodell für Schulklassen.
Die Kosten für das Projekt (also für Gaia, Infrastruktur, Marketing und Veranstaltungen) bezifferte Katzenberger nach aktuellem Stand auf 117.000 Euro, die Einnahmen auf rund 87.500 Euro (Förderung durch eine Stiftung, Zuschüsse, Sponsorengelder, Zuschüsse und Einnahmen bei Veranstaltungen). Ein vorläufiges Minus von knapp 30.000 Euro. Die umfangreichen Marketingmaßnahmen nimmt die HTG kostenfrei in die Hand. Deutlich wurde an diesem Abend: Ohne die Unterstützung ehrenamtlicher Helfer geht es nicht. Gesucht werden Helfer, die während der Öffnungszeiten des Doms als Ansprechpartner vor Ort sind und für einen störungsfreien Ablauf sorgen. Unterstützung wird auch bei den Veranstaltungen benötigt. Aus den Reihen der Versammelten wurde kritisch angemerkt, dass sich von unten ein Blick überwiegend auf die Südhalbkugel eröffne, ein Blick von oben auf die Nordhalbkugel wäre für viele Besucher sicher interessanter, hieß es. Die Empore des Doms wäre insoweit ideal, stehe aus Gründen des Brandschutzes für Besucher aber nicht offen, sagte Schreib dazu. Man sei derzeit um eine Lösung bemüht, um das Betrachten der Weltkugel auch von oben zu ermöglichen, so Pater Rieder.
Ein weiteres Thema war die Bewirtung der Besucher. Zunächst einmal solle der Region Gelegenheit zur Wertschöpfung gegeben werden: die Besucher sich also in Gastronomiebetrieben versorgen. Wenn sich aber herausstellen sollte, dass dies nicht ausreichend sei, könne man innerhalb weniger Tage Foodtrucks organisieren, so Schreib. Aus den Reihen der Versammelten wurde zudem angeregt, für die Bewirtung Vereine ins Boot zu holen. Der Vorschlag, einen speziell auf Schüler ausgelegten Flyer aufzulegen und damit eine weitere Zielgruppe in den Blick zu nehmen, fand keine Zustimmung. Schüler informierten sich überwiegend über soziale Medien, sagte Schreib dazu.