Auf über 700 Metern in der knapp 4000 Einwohner großen Gemeinde St. Blasien gibt es seit rund 1,5 Jahren ein neues Unternehmen – die Sektmanufaktur Heinz Wagner. Rund 10.000 Flaschen hat Gründer Maximilian Wagner im vergangenen Jahr verkauft. Viele davon gingen an private Genießer, die Sterne-Gastronomie und die Hotellerie. Doch wie schmeckt eigentlich der Jahrgangssekt, der für rund 24 Euro pro Flache verkauft wird? Und was ist das Besondere an der traditionellen Flaschengärung, bei dem der Sekt zwischen zwölf und 60 Monaten auf der Hefe liegt?

Das können Sie, liebe Leser, bei einer exklusiven Führung durch die Sektkellerei in St. Blasien mit Firmengründer Maximilian Wagner erleben. Neben einer Sektprobe, wird er den Kartengewinnern auch Einblicke in die Produktion geben.
Die Idee, eine eigene Sektmanufaktur zu gründen, hatte der 39-Jährige bereits im Jahr 2019. Ein Jahr später kauften er und seine Frau das Gebäude des ehemaligen Baur-Getränkehandels an der Albtalstraße 14 in St. Blasien. „Dann haben wir das Gebäude für uns umgebaut, und 2021 konnten wir den Betrieb aufnehmen“, sagt Wagner, der aus einer alten Winzerfamilie stammt. Die Vorfahren seiner Großmutter Hedwig Heinz waren bereits Winzer und sein Ur-Ur-Großvater Heinrich Heinz war außerdem Mitbegründer des Winzervereins Kallstadt in Rheinland-Pfalz.
Bei der Herstellung setzt Wagner auf traditionelle Flaschengärung
Mit der Methode der traditionellen Flaschengärung findet – wie in alten Zeiten üblich – der gesamte Herstellungsprozess des Sekts in ein und derselben Flasche statt, die am Ende im Verkauf landet. „Bei unserem Sekt fokussieren wir uns auf das Wesentliche, das heißt: eine Cuvée aus Chardonnay und Pinot Noir für einen animierenden Geschmack, der Spaß macht.“ Die Trauben für den Sekt stammen übrigens ausschließlich aus Südbaden, betont Wagner. „Wie Schiller mit seiner Ode ‚An die Freude‘ wollen wir mit Heinz Wagner Sekt eine Hommage an das Leben, die Kunst, Genuss und feinen Sekt erschaffen.“

Maximilian Wagner, der eigentlich Betriebswirtschaftslehre studiert hatte, kam eher durch einen Zufall mit der Getränkebranche in Kontakt. So baute er in München eine Ginmarke mit auf und gründete im Markgräflerlander eine erfolgreiche Wermutmarke. „Die habe ich aber mittlerweile verkauft. Ich bin jahrelang viel unterwegs gewesen, jetzt ist es für mich an der Zeit, zu entschleunigen und zu Hause zu sein.“
Höchstgelegene Sektmanufaktur in Deutschland
Mit über 700 Metern über dem Meeresspiegel ist die Kellerei von Heinz Wagner Sekt offiziell die höchstgelegene Sektmanufaktur Deutschlands. „Das hat den Vorteil, dass wir den Sektkeller im Sommer nicht kühlen müssen. Für uns ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt. So verzichten wir beispielsweise auf Papieretiketten und sind unter dem Motto No Paper Label auf Direktdruck umgestiegen.“
Für dieses Jahr will der 39-jährige Familienvater 15.000 Flaschen seines Sektes verkaufen. „Damit würden wir ein gesundes Stück wachsen.“ Zumal Wagner seinen Betrieb mitten in der Corona-Pandemie, des Ukraine-Kriegs und Inflation auf die Beine gestellt hat. „Zugegeben“, sagt Maximilian Wagner, „der Zeitpunkt hätte besser sein können. Aber wenn wir das überstehen, überstehen wir alles.“