Erstmals in diesem Jahr fand wieder ein öffentliche angekündigter Arbeitseinsatz im Sanagarten statt. Der Schreck über die maroden Säulen der westlichen Pergola, die sich als nicht standfest erwiesen und umgelegt werden mussten (wir haben berichtet) ist noch nicht ganz überwunden. Dennoch haben sich zum Arbeitseinsatz zehn Freiwillige eingefunden, darunter „Gastarbeiter“ aus Stuttgart und Köln, wie der Vereinsvorsitzende Christoph von Ascheraden schmunzelnd erzählt.
Zufrieden zeigen sich die Vereinsmitglieder mit dem neuen Sauberkeitskonzept, mit dem sie an die Eigenverantwortung der Gartennutzer appellieren. Es wurde ein Korb für leere Flaschen aufgestellt, auf den Sitzbänken finden sich Marmeladengläser für Zigarettenkippen, und für die Hundebesitzer hat die Stadt eine Kombination aus Mülleimer und Plastiktütenspender aufgestellt, damit sie die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge problemlos beseitigen können.
Ein freundlich formuliertes Schild („Wir machen das Garten-Ding; macht Ihr den Rest?“) an den Rückseiten der Sitzbänke macht auf die Regeln aufmerksam – mit Erfolg, wie von Ascheraden berichtet. Der Verein wolle bewusst keine Verbote aussprechen, jeder solle den Garten nutzen können, wenn er sich anständig verhält.
Vor die nun liegenden Säulen werde der Bauhof einen diskreten Bauzaun ziehen, verrät von Ascheraden weiter, an diesem sollen sich dann die Kletterrosen von der früheren Pergola entlangranken. Und auch sonst wird der Garten feingemacht für den Sommer. Pro Beet gut 1000 Pflanzen aus eigener Zucht werde Gartenfachmann Walter Wolf, Beisitzer im Vorstand des Vereins, in den kommenden Tagen pflanzen.
Größere Sorgen bereitet dem Verein die Finanzierung der mit rund 1,8 Millionen Euro veranschlagten Sanierung der aus Beton erstellten Gartenanlage. Sowohl die Stadt muss Corona-bedingt sparen, als auch die potenziellen Spender, die mit einer ansprechend gestalteten Broschüre um ihren Beitrag gebeten werden sollten. Ein systematische Spendenarbeit sei momentan nicht möglich, bedauert Christoph von Ascheraden.
Er hofft auf den Herbst, falls es ein guter Sommer für Geschäfte und Restaurants in der Region werde. Vielleicht könne dann in absehbarer Zeit mit abgespeckter Unterstützung durch die Stadt ein Förderantrag für die notwendigen Arbeiten gestellt werden. Die Stimmung der Sanagärtner sei jedenfalls vorsichtig optimistisch.