Seit der Einwohnerversammlung 2018 habe sich in Stühlingen vieles getan, darüber waren sich Bürgermeister Joachim Burger und Bürgermeisterstellvertreterin Marianne Würth einig bei der jüngsten Einwohnerversammlung in der Aula der Realschule Stühlingen.
Seine Ausführungen für die gut 50 Anwesenden, darunter die sieben Stühlinger Gemeinderäte und die beiden Ortsvorsteher Wolfgang Löhle (Eberfingen) und Gerd Müller (Blumegg), hatte Bürgermeister Joachim Burger mit Bildern, Zahlen und Daten unterlegt. „Ob Schule, Gewerbegebiet Sulzfeld, Einkaufsmärkte – spannende Entwicklung, da ist viel gegangen in den vergangenen Jahren“, freute er sich.

„Ob Schule, Gewerbegebiet Sulzfeld, Einkaufsmärkte – spannende Entwicklung, da ist viel gegangen in den vergangenen Jahren.“Joachim Burger, Bürgermeister
Von 5177 Einwohnern im Jahr 2008 entwickelte sich die Stadt Stühlingen seit einem Tief mit 4956 Einwohnern 2014 stetig aufwärts. Zu Beginn 2023 waren es 5611 Einwohner in der Gesamtstadt. Seit der Gemeindereform 1973 stieg die Einwohnerzahl im Kernort um 31 Prozent von 1746 auf 2289. Den 76 Verstorbenen 2022, darunter Ehrenbürger Fritz Stotmeister, wurde gedacht.
Die Entwicklungen in der Kernstadt
Einen besonderen Einblick gab Bürgermeister Joachim Burger auf die Entwicklungen in der Kernstadt, außerdem erwähnte er die größten Vorhaben, welche die Ortsteile beschäftigt hatten. Die Brücke Weizen, das Gemeindehaus Wangen und der Abschluss des Jahrhundertprojekts Glasfasernetz gehörten dazu, ebenso die Infoabende zum Thema Energiewende mit Photovoltaikanlagen, Windenergie, Freiflächenphotovoltaikanlage. Auch das Aus für das Krankenhaus Loreto und die Schließung des Kapuzinerklosters musste natürlich angesprochen werden.
Die medizinische Versorgung
Seit September 2022 ist die Medicum Stühlingen als Tochter der Klinikum Hochrhein GmbH neuer Betreiber des Medizinischen Versorgungszentrums Stühlingen. Burger stellte hier provokativ die Frage in den Raum: „Darf eine Kommune das mit Geldern der Bürgerinnen und Bürger machen?“ Nachdem er die bereits praktizierten beziehungsweise geplanten Lösungsansätze vorgestellt hatte, um Ärzte zu gewinnen.
„Wie gehen wir vor, wenn Lehrkräfte, Schulleiter, Kitaleiterinnen und Erzieherinnen oder andere nur zu uns kommen, wenn sie die gleichen Rahmenbedingungen und Vergünstigungen vorfinden?“ Durch ein Primärversorgungszentrum soll die lokale Grundversorgung gesichert werden. „Wir bauen das Ding – aber wer betreibt es, wer geht da rein, wo sind die Medizinischen Fachangestellten, die das PVZ einen längeren Zeitraum am Leben erhalten?“, erläuterte Burger seine größte Sorge.
Aktuelle und zukünftige Themen
Aktuelle Themen sind die Sanierung und Erweiterung des Rathauses Stühlingen, die Neukonzeption der Kläranlage Blumegg, Verbesserung der Trinkwasserversorgung durch den Bau neuer Hochbehälter Mühlhölzle Mauchen, die Planung zum Neubau beziehungsweise zur Sanierung der Brücke Grimmelshofen, Erweiterung des Wasserschutzgebiets Gemarkung Stühlingen/Wutach/Blumberg, Bildungslandschaft mit Ganztagesbetreuung ab dem Schuljahr 2026/2027, Schaffung von Betreuungsplätzen für Hort, Kinderland und Schule sowie die Entwicklung von Konzepten für neue Kinderbetreuungsformen wie Wald- und Bauernhofkindergarten.
Die Erarbeitung einer Lösung zur Querung der Bundesstraße 314 zu den Einkaufsmärkten, Friedhof Schwaningen Wegebau Vorhaben, Straßenabrutsch Schloss: Die Sanierung erfolgt ab Pfingsten (Vollsperrung), die Querung der Bundesstraße beim Friedhof Grimmelshofen, Optimierung der Schlammentwässerung Kläranlage Stühlingen, Erschließungsplanung Baugebiet Lausheim, Stabilisierung MVZ Stühlingen und Konzeptentwicklung Primärversorgungzentrum in Stühlingen oder Raumschaft.
Das Thema Flüchtlinge
Stühlingen ist sehr gut aufgestellt durch die große Hilfsbereitschaft. Aktuell leben 101 Flüchtlinge aus der Ukraine in Stühlingen und damit 27 mehr als nach dem Verteilerschlüssel des Landkreises gewünscht. „Danke allen ehrenamtlichen Helfern, allen Vereinen, Kirchen und Vermietern“, freut sich Joachim Burger über diese große Hilfsbereitschaft.

Die Schwimmfreunde Stühlingen sind ein weiteres sehr positives Vereinsbeispiel.“Marianne Würth, Bürgermeisterstellvertreterin
Als sehr positive Beispiele in der Vereinsarbeit nannte Burger den Ja-Verein. Die Stadt Stühlingen unterstützt jede erbrachte Stunde des Ja-Vereins im Stadtgebiet mit einem Euro gemäß Gemeinderatsbeschluss, 2022 waren es in Stühlingen 7920 Stunden. Bürgermeisterstellvertreterin Marianne Würth nannte die Schwimmfreunde Stühlingen als weiteres sehr positives Vereinsbeispiel.
Stühlingen als Wirtschaftsstandort
Neu angesiedelt im Gewerbegebiet Sulzfeld seit 2019 sind die Spedition Log, Demag, DHL/Post, Dietsche Reisen und das Bauunternehmen Schanz. Geplant sind ein Schulungszentrum für Rettungskräfte und ein Maschinenbaubetrieb. Abgelehnt hatte der Gemeinderat den Bau eines Recyclingbetriebs. Gemeinsam mit Sto hatte die Stadt im November zum Unternehmerfrühstück eingeladen.
Die Fragen der Anwesenden im Saal betrafen die Sitzbänke, welche den Winter über abgebaut waren, die Neupflanzung von Bäumen, da Eschen an der B314 nahe der Stadthalle gefällt wurden sowie zugeparkte Gehwege im Stadtweg.