Frau Schanz, Sie sind fest angestellt als Altenpflegerin. Warum haben Sie ein Kinderbuch geschrieben?
Ich habe einfach versucht, einen Text zu schreiben, was mir gut gelungen ist. Irgendwie hatte ich zu der Zeit die künstlerische Freiheit dazu. Einiges in meinem Leben hatte sich verändert. Nachdem ich eine Krebserkrankung überwunden habe, habe ich vieles mit anderen Augen gesehen. Mit dem Wechsel meiner Arbeitsstelle als Altenpflegerin hin zu einem Arbeitgeber, wo ich mehr Zeit für die einzelnen Senioren habe, war der Kopf frei für solch eine kreative Arbeit.
Wie sind Sie auf die Geschichte gekommen?
Ich habe den Kiwi in einem Kinderbuch gesehen und wusste, darüber muss ich was schreiben. Dass es ein Kinderbuch wird, hat sich während des Schreibens ergeben.
Was war Ihnen besonders wichtig für dieses Buchprojekt?
Natürlich wollte ich, dass es eine gute Geschichte wird. Für das Buch selber war mir dann wichtig, dass es in Sprache und auch von der Illustration her kindgerecht wird. Schön finde ich – um nur ein Beispiel zu nennen, dass man beispielsweise in einer Episode eine aufgeschnittene Birne mit Kernhaus darinnen sieht. Das zeigt doch, dass man auch und vor allem mit den Bildern im wahrsten Sinne des Wortes bilden kann, eben kindgerecht. Sehr dankbar bin ich meinem Mann, dass er mit so viel Geduld und Liebe genau das gemalt hat, was ich wollte. Sein Talent zu zeichnen hab ich schon immer bestaunt. Es hat uns beiden Spaß gemacht, zusammen an diesem Projekt zu arbeiten. Aber auch mein Schwager Marcus Kämpfer hat viel geholfen, indem er sich um das Layout gekümmert hat.
Wie haben Ihre Kinder auf die neue Leidenschaft reagiert?
Zuerst haben sie mich nicht ernst genommen. Als ich mich immer mehr zurückgezogen habe, um zu schreiben, war ihnen klar, dass ich es ernst meine.
Und wie ging es Ihnen selbst dabei?
Ich war ganz oft mitten in meiner Geschichte, also im Zoo, wo sich die Handlung ja abspielt. Ich lese sehr gerne und mag das Eintauchen in die Geschichte. Und Schreiben, habe ich festgestellt, ist wie Lesen, nur krasser.
Wird die Geschichte weiter gehen?
Ich arbeite schon an einer neuen Idee. So wie es ausschaut, wird es eine neue Geschichte mit Pia geben. Geplant ist, im Frühjahr weiter zu schreiben. Allerdings muss ich dafür noch ein paar Bücher verkaufen, denn bisher habe ich alles selbst finanziert. Ich hoffe natürlich darauf, einen Verlag zu finden und denke, die Chancen stehen nicht schlecht. Schließlich gibt es ja fast gar keine Kinderbücher mit Handzeichnungen mehr. Das wird alles mit Computer gemacht. Auch zeigen mir die Reaktionen aus meinem Umfeld, dass wir auf dem richtigen Weg sind: Das Buch kommt gut an, was mich sehr freut.
Zur Person
Sandra Schanz (40), Mutter zweier Töchter lebt im Stühlinger Ortsteil Schwaningen mit ihrem Mann und den beiden Töchtern. Sie ist sowohl ausgebildete Erzieherin, als auch Altenpflegerin. Als solche arbeitet sie in Blumberg. Über den Sommer hat sie ein Kinderbuch geschrieben, das ihr Mann Stefan Schanz illustriert hat.
Buchtitel: „Wo ist der Kiwi Yvi“; Preis 8,90 Euro, ISBN 97817 0556 2987