Todtmoos – Zum Abschluss einer Probe – und Freizeitwoche gab das Junge Sinfonieorchester Wetzlar in der Wehra­­talhalle in Todtmoos ein beeindruckendes Konzert. An dem Abend konnten gleich mehrere Premieren gefeiert werden. Erstmals in der über 40-jährigen Geschichte des Orchesters war der Schwarzwald das Ziel einer Konzertreise. Sein Debüt als Dirigent des Orchesters gab Stephen Mulligan. Der amerikanisch-deutsche Dirigent übernahm dessen Leitung zu Beginn der Probenwoche in Todtmoos. Und noch eine Premiere gab es in der Wehratalhalle. Stephen Mulligan dirigierte sein erstes Konzert auf deutschem Boden.

Der Hauptteil des Konzertprogramms beinhaltete zwei Klassiker aus der Welt der symphonischen Musik. Aufgeführt wurde zum einen Astor Piazzollas „Five Symphonic Tangos“. Der argentinische Komponist gilt als Begründer des Tango Nuevo, einer Weiterentwicklung des Tango Argentino. Die fünf Tangos mit ganz unterschiedlichen Charakteren zeichnen einen Querschnitt über das musikalische Schaffen Piazzollas. Die 45 Musikerinnen und Musiker des Orchesters überzeugten mit einem homogenen Klangkörper. Sensible Soloparts von Streichern und Bläsern wurden präzise herausgespielt. Ähnlich wie die „Five Symphonic Tangos“ von Piazzolla bezog Antonín Dvorák seine Inspirationen für die Komposition seiner Sinfonie „Aus der Neuen Welt“ aus dem Genre der Volksmusik. Dvorák weilte drei Jahre in Amerika und befasste sich mit der dortigen Musik des Volkes. Angeregt von Plantagenliedern aus den amerikanischen Südstaaten und traditionellen Melodien der Indianerstämme wollte der Komponist seinen Auftrag erfüllen, eine amerikanische Nationalmusik zu entwickeln. In das Werk eingearbeitet sind auch Elemente böhmischer Folklore. Das 1893 komponierte Werk zählt heute zu den beliebtesten Orchesterwerken weltweit. Die Vorsitzende des Orchesters, Astrid Eichhorn-Müller, zeigte sich erfreut und glücklich darüber, dass so viele Freunde der klassischen Musik den Weg in die Wehratalhalle gefunden haben.