Das Freibad Aquatreff in Todtmoos muss auch in diesem Jahr geschlossen bleiben. Diesen Beschluss fasste der Todtmooser Gemeinderat schweren Herzens in der Sitzung am Dienstagabend. Sieben Gemeinderäte stimmten für eine Nichtöffnung, drei Räte sprachen sich dagegen aus. Der Hauptgrund: der Schwimmmeister der Gemeinde ist aktuell erkrankt; eine intensive Suche nach einem Ersatz seitens der Verwaltung blieb bis dato leider ohne Erfolg.

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Die Gemeinderäte machten es sich mit der Entscheidung nicht leicht und tauschten rege ihre Argumente aus. Bürgermeisterstellvertreter Jörg Zimmermann, der als Urlaubsvertretung von Janette Fuchs die Sitzung leitete, brachte das Dilemma auf den Punkt: „Wir sind im Freibad im Moment quasi führungslos“.

Suche nach Lösungen

Seit Bekanntgabe des krankheitsbedingten Ausfalles wurden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um eine Lösung zu finden. Es wurden laut Jörg Zimmermann die Nachbargemeinden wegen Hilfe kontaktiert und bei ehemaligen Bewerbern nachgefragt.

Auch den früheren Bademeister zum Arbeiten aufzumuntern, schlug fehl. Zimmermann: „Wir waren ganz vielfältig unterwegs, aber Stand heute waren die Bemühungen vergebens“. Ohne qualifizierten Schwimmmeister könne das Bad nicht betrieben werden; die Sicherheit der Anlage müsse gewährleistet sein, so Zimmermann. Es gehe auch um mögliche Regressansprüche bei einem Vorfall.

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Bettina Fuchs (CDU) zeigte sich enttäuscht und forderte Hilfe von höherer Stelle: „Die Kommune wird von oben alleine gelassen; das ist schade“. Christian Zumkeller (CDU) sprach sich in der Diskussion gegen einen endgültigen Beschluss aus und schlug vor, noch vier Wochen bis zur nächsten Sitzung des Gremiums am 6. Juli zu warten. Auch Stefan Waßmer (CDU) verlangte einen Aufschub der Entscheidung: „Ich möchte an einem Funken Hoffnung festhalten“. Jörg Oehler (FW): „Ich fände es grundsätzlich besser, ein Türchen noch offen zu lassen“.

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Wolfgang Jehle (FW) brachte den finanziellen Aspekt ins Spiel. Kämmerer Uwe Bonow rechnete vor, dass die Vorhaltung des Bades mit monatlich etwa 10.000 Euro zu Buche schlagen. Ein Defizit habe man jedes Jahr, argumentierte Christian Zumkeller. Dirk Haselwander (FW) plädierte „für einen harten Schnitt“ und forderte, gleich nach einem Bademeister für 2022 zu suchen. Andreas Faschian (FW) war der Meinung, noch etwas abzuwarten: „Wir sind das der Bevölkerung schuldig“. Jörg Zimmermann sah die Erfolgsaussichten als sehr gering an, spontan einen Ersatz für den Schwimmmeister zu finden. Christian Zumkeller regte an, sich grundsätzlich mehr in die sozialen Medien einzuklinken, um hierüber nach einem Bademeister zu suchen.

Im Vorjahr konnte das Bad aufgrund der strengen Corona-Auflagen nicht öffnen. Zudem war ein Beckenkopf defekt, der zu Wasserverlust führte.