Grafenhausens Bürgermeister Christian Behringer zeigt sich mit dem bisherigen Verlauf der Bauarbeiten in Sachen Breitband überaus zufrieden. Maßgeblich zum Erfolg habe Stefan Bernauer beigetragen, der zum Bedauern des Bürgermeisters noch in diesem Jahr in den Ruhestand gehen und danach nur noch in geringfügigem Maße zur Verfügung stehen werde. Bis zum Jahresende könnten in der Gemeinde rund 85 Prozent der Haushalte angeschlossen sein. Ende 2022 soll die Zukunftsinvestition komplett fertiggestellt und abgerechnet sein.
„Ohne eigene Experten hat eine Verwaltung wenig Chancen, den Bauverlauf aktiv mitzugestalten“, betonte der Bürgermeister auf Nachfrage. In Sachen Breitband seien nicht nur die aufwendigen Bauarbeiten, sondern nach Fertigstellung auch die Nutzung des Schnellen Internets für die Kommune extrem wichtig.
Denn lediglich durch Nutzungsentgelte, die an den Provider gezahlt werden müssen, fließt auch wieder Geld an die Gemeinde zurück und trägt zur Amortisierung der enormen finanziellen Investition bei. Nur mit diesem „Rückersatz“ lasse sich die Maßnahme des schnellen und zukunftsorientierten Internets neutral finanzieren.
Bereits in diesem Jahr könne davon ausgegangen werden, dass rund 85 Prozent der Hausanschlüsse in der Gemeinde Grafenhausen zur Nutzung bereitstehen. Christian Behringer hofft, dass die Breitbandtechnik in Grafenhausen im Jahr 2022 komplett fertiggestellt und abgerechnet sein wird.
Muss Internet schnell sein? Eine berechtigte Frage, die alle Internetexperten mit einem klaren Ja beantworten. Im Bereich der Industrie haben Betriebe ohne Glasfaseranschluss zweifelsohne Wettbewerbsnachteile. Bereits vor einigen Jahren hatte sich die Firma Stulz, die unter anderem mechanische oder biologische Abwasseranlagen konstruiert, eine Glasfaserleitung durch den gesamten Ort bis hin zu ihrem Betrieb im Gewerbegebiet verlegen lassen. Ein Beispiel, dem sich auch der Fleischereimaschinenhersteller Rühle sowie die Staatsbrauerei Rothaus angeschlossen haben.
Zwischenzeitlich können durch die Initiative „Breitband“ dank Bund, Land, Landkreis und Kommune auch kleinere Handwerksbetriebe oder private Haushalte davon profitieren. Derzeit werden Gebäude im Ortskern wie beispielsweise in der Schulstraße ans schnelle Netz angeschlossen. Geplante Erdarbeiten wurden vor dem Wintereinbruch abgeschlossen. Im Frühjahr geht es mit Verlegungsarbeiten im Ortskern, etwa im Straßenzug In der Briese, weiter.
Die kalte Jahreszeit wird insbesondere zum Einblasen der Glasfaserkabel in die verlegten Leerrohre genutzt. Schnelle Datenleitungen werden immer mehr gebraucht. Als Beispiel sei das Autohaus Tröndle genannt, das für ein Update der Elektronik eines einzigen Fahrzeugs bisher bis zu acht Stunden benötigte. Dank der schnellen Glasfaserleitungen kann das gleiche Update nunmehr in nicht einmal 30 Minuten erfolgen.