Die Gemeindeverwaltung Grafenhausen hat Kostenstruktur und Besucherzahlen des Hallenbades und Sauna im Hinblick auf mögliche Einsparungspotentiale auf den Prüfstand gestellt. In der Gemeinderatssitzung stellte Geschäftsführer Michael Scholz von der Firma „Bäder-Competence GmbH“ die Ergebnisse vor. Einstimmig sprach sich das Gremium für eine Schließung der Sauna von Juni bis einschließlich September aus. Das Bad bleibt nur zwei Monate geschlossen.
Blick auf die Jahresrechnung
Für das Hallenbad mit Sauna hat die Gemeinde Grafenhausen mit der „Bäder-Competence GmbH“ einen Geschäftsbesorgungsvertrag bis Ende Dezember 2022 abgeschlossen. Allein die Personalkosten belaufen sich nach Angaben des Geschäftsführers auf 110 000 Euro. Gemäß der Jahresrechnung 2017 wurden von der Verwaltung Ausgaben in Höhe von rund 234 000 Euro ermittelt. Nach Abzug der Einnahmen ergab sich in dem Haushaltsjahr ein Defizit von rund 193 000 Euro. Gemäß den kommunalen Haushaltsansätzen 2019 soll das Defizit auf 179 350 Euro gesenkt werden. Als bereinigtes Defizit (ohne Verzinsung der Abschreibungen, Auflösung und Verzinsung von Zuschüssen), bezifferte die Verwaltung den Zuschussbedarf im laufenden Haushaltsjahr auf 132 150 Euro. Somit müssen gegenüber dem Haushaltsansatz rund 7000 Euro eingespart werden.
Besucherzahlen sprechen für sich
Nach Meinung der Verwaltung sollten Einsparungen gemäß der Nachfrage des Angebots erfolgen. Und genau diese Besucherzahlen sprechen eine deutliche Sprache. In der Sauna wurden im vergangenen Jahr im April 39, im Mai 22, und im September gerade mal 17 Besucher gezählt. Im Juli und August war die Einrichtung geschlossen. Erwartungsgemäß gab es in den Sommermonaten auch im Hallenbad weniger Badegäste. So waren es im Juni 399, im Juli 388 und im September 503 Besucher. Im August war das Bad geschlossen. Die höchste Besucherzahl wurde mit 937 Badegästen im Januar gezählt. Zusätzliche Schließungen sollten nach den Worten von Geschäftsführer Scholz aber gut überlegt sein, da sich eine Rücknahme immer als recht schwierig zeige. Auch müsse der Schul- und Vereinsbetrieb weiterhin gesichert sein. Nicht nur nach Berechnungen der Verwaltung, auch Michael Scholz sieht die höchsten Einsparungen durch Reduzierung der Öffnungszeiten insbesondere beim Saunabetrieb. In der öffentlichen Sitzung bezifferte er die möglichen Einsparungen, die bereits in nicht-öffentlicher Gemeinderatssitzung vorgestellt wurden, auf rund 10 000 Euro.
Sauna von Juni bis September zu
Einstimmig beschloss der Rat die Schließung der Sauna von Juni bis September. Das Hallenbad dagegen bleibt im Sommer nur im Juli und August geschlossen. Wie Bürgermeister Christian Behringer informierte, wird der Belegungsplan der Schulen bis auf wenige Tage nicht berührt. Es sei auch eine Absprache mit Rektorin Rotraud Neubauer erfolgt. Während der Öffnungszeiten des Hallenbades Wutach findet der Bonndorfer und Wutacher Schwimmunterricht von Oktober bis März auch in Ewattingen statt.