Am 1. Januar 2021 ging beim Neujahrsgottesdienst eine Ära zu Ende: Gisela Isele (85) wurde als Mesnerin verabschiedet und mit der Ehrenplakette in Gold und Urkunde des Mesnerverbandes der Erzdiözese Freiburg geehrt. Seit 1954 bei der Kirchenrenovation unterstützte Gisela Isele die in Brenden stationierten barmherzigen Schwestern, die sich damals Aufgaben und Arbeiten an der Kirche teilten. Als die beiden 1975 ins Mutterhaus abberufen wurden, übernahm Gisela Isele den Dienst als alleinige Mesnerin.

Ihre Nachfolge übernehmen Thomas und Martina Hepp, Sylvia Maier-Konitzer, Birgit Ebner, Maria Sutter, Theo Isele und Sigrid Enderle vom Gemeindeteam. Pater Mathias Hanisch führte in seiner Laudatio aus, dass man zu 46 Jahren Mesnerdienst die Jahre als Mitarbeiterin in der Kirche dazuzähle und Ehrenplakette in Gold und Urkunde für 50-jährige Treue im kirchlichen Bereich verdient seien. Gisela Isele war für alles in und um die Kirche verantwortlich. Als rechte Hand des Pfarrers gehörten neben der Vorbereitung der Gottesdienste auch viele verborgene Aufgaben, die Gläubige nicht sähen: „Vom Aufräumen nach den Gottesdiensten, Bedienung von technischen Anlagen, Blumenschmuck bis Organisation von Beerdigungen erfüllte sie alle Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit!“, so der Pater.

Gisela Isele habe auch all die Jahre für den Krippenaufbau an Weihnachten gesorgt. Zwei Kirchenrenovationen und Umbauten 1984 und 2004 habe sie verantwortlich begleitet. Da die Mesnerin als Landwirtin mit großem Hof im Außenbereich Brendens jeden Morgen 30 Kühe zu melken hatte, war jemand im Dorf für das Auf- und Zuschließen der Kirche beauftragt worden.
Ehemann Adolf Isele sei als Bürgermeister, Kreisrat und CDU-Vorsitzender viel unterwegs gewesen, so dass Gisela Isele das Vieh oft allein versorgen musste. In den 46 Jahren habe sie aber krankeitsbedingt nur eine einzige Heilige Messe verpasst, bei der sie von Paul Kaltenbach vertreten wurde. Früher habe es mehr Gottesdienste als heute gegeben.
Auf die Frage nach ihrer Bilanz als Mesnerin sagte die 85-Jährige: „Neben der Landwirtschaft war es schon viel Arbeit. Aber alles in allem war es eine schöne Zeit.“ Ihr aufregendster Moment sei gewesen, als sie zwei Stunden vor einer Beerdigung noch keinen verfügbaren Pfarrer gefunden habe. „Die schönsten Momente waren immer, wenn am Ende einer Messe alles reibungslos abgelaufen war“, erzählt sie.

Pater Mathias Hanisch dankte auch Paul Kaltenbach mit einem Präsent für 31 Jahre tatkräftige ehrenamtliche Mithilfe. Die scheidende Mesnerin trat am Ende selbst ans Mikrofon: „Ich danke vor allem dem Herrgott, dass es mir so lange möglich war, als Mesnerin zu arbeiten. Ich danke Pater Mathias und Thomas Hepp für die Ehrung, dem Kirchenchor für den schönen Gesang, Paul Kaltenbach für die langjährige Unterstützung und allen, die mich begleitet haben. Ich hoffe, dass mir noch ein paar schöne Jahre bleiben, wenn ich es jetzt ruhiger habe.“ Auch die Ministranten hatten für sie ein Abschiedsgeschenk gebastelt.