Die Hochschwarzwald-Card gilt als Erfolgsmodell schlechthin. Sie ist unter anderem auch im Rothauser Land seit Ende 2013 für Feriengäste in einigen Hotels und Übernachtungsbetrieben ab zwei Übernachtungen erhältlich und bietet Touristen aus aller Welt kostenlose Nutzung von mehr als 100 Attraktionen der Region. Allerdings: Ab 2021 gehören die Anlagen des Feldberger Liftverbunds nicht mehr dazu.
Die Hochschwarzwald-Card ist eine der Errungenschaften, welche die Kooperation der Gemeinden Ühlingen-Birkendorf und Grafenhausen mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG) mit sich brachte. Besonders Gastronomen und der Tourismusverein hatten sich für den Beitritt zur HTG ausgesprochen, um von weltweitem professionellem Marketing für die Region zu profitieren.

Die Erwartungen wurden nach Aussage vieler Vermieter zur Zufriedenheit erfüllt. Pro Gast führt der Betrieb für die Hochschwarzwald-Card circa 5 Euro pro Übernachtung an die HTG ab, was bei der Preisgestaltung einkalkuliert werden kann.
Auf Nachfrage bei verschiedenen Vermietern wurde die Hochschwarzwald-Card sehr gelobt. Gästebuchungen sind oft davon abhängig, dass die Hochschwarzwald-Card erhältlich ist. „Wir haben viele neue und junge Gäste dazu gewonnen“, bestätigt auch Daniel Frech der „Posthorn“-Wirt. Dirk Nägele vom „Haringer Hof“ ist überzeugt, dass es für seinen Betrieb nichts anderes mehr gäbe.
Nun informierte HTG-Geschäftsführer Thorsten Rudolph die Partner, dass sich der Feldberger Liftverbund gegen das Angebot der Hochschwarzwald-Card und eine weitere Zusammenarbeit ausgesprochen habe. Somit wird es ab 1. Januar 2021 keine kostenlose Nutzung der Skilifte des Feldberger Liftverbundes mit der Card mehr geben. Diese Nachricht sorgte für große Enttäuschung bei der Geschäftsführung der HTG. Sie dürfte vor allem bei Vermietern rund um den Feldberg eine Enttäuschung bedeuten, wurde doch sehr erfolgreich Werbung damit gemacht.
Gäste nutzen meist Sommerangebot
Auf Nachfrage sagte der Vorsitzende des Tourismusvereins Ühlingen-Birkendorf, „Posthorn“-Wirt Daniel Frech: „Auf unsere Übernachtungen wird es sich kaum auswirken. Wir haben im Winter höchstens zwei bis drei Wochenenden, an denen Skifahrer kommen.“ Auch Dirk Nägele vom „Haringer Hof“ und Anton Bär vom „Schwanen“ in Berau bestätigten, dass Gäste im Rothauser Land hauptsächlich die Sommerangebote nutzen.
Die Entscheidung des Liftverbundes wird trotzdem bedauert, weil sie eventuell das funktionierende System schwäche und ein zusätzlicher Schlag für den Tourismus bedeute, der sich nach der Corona-Krise anschickt, langsam wieder Fahrt aufzunehmen. Noch sind die Nachwirkungen der Corona Krise nicht überwunden.
HTG-Geschäftsführer Thorsten Rudolph teilte in seiner Presseerklärung mit: „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit unseren starken Partnern dennoch in der Lage sein werden, die Card erfolgreich weiterzuentwickeln.“ Daniel Frech hofft aber sehr, dass es im Interesse aller noch zu einem guten Kompromiss komme und mit der Card wenigstens im Sommer die Gondel des Liftverbundes auf dem Feldberg kostenfrei genutzt werden kann.