Die Waldgenossenschaft Südschwarzwald steuert seit 1. Januar 2018 gebündelt die Holzvermarktung für Kommunal- und Privatwaldbesitzer im Landkreis Waldshut. Geschäftsführer wurde bei Gründung im Dezember 2017 Norbert Schwarz, am 1. Januar 2024 hat Stefan Rehm die Geschäftsführung übernommen.
Als Dienstleister ohne eigene Gewinnerzielungsabsicht vertritt die Waldgenossenschaft die Interessen seiner Mitglieder und sichert professionellen Holzverkauf zu marktgerechten Preisen. Die Mitglieder bestimmen die Geschäftspolitik und sind im Aufsichtsrat vertreten. Vorstand ist Bürgermeister Adrian Schmidle aus Murg, sein Stellvertreter ist Ortsvorsteher Joachim Gfrörer aus Menzenschwand.
Eine erfolgreiche Klage gegen die alleinige Holzvermarktung durch das Staatliche Forstamt beim Kartellamt war der Genossenschaftsgründung vorausgegangen. Sägewerksbesitzer sahen sich einem kartellwidrigen Preisdruck ausgesetzt. Sämtliche Holzverkäufe aus Staats-, Gemeinde- und Privatwald wurden bis dahin allein vom Staatlichen Forstamt abgewickelt. Die Waldgenossenschaft wirkte dem entgegen und sicherte zugleich die Wettbewerbsfähigkeit für die 18.300 Waldbesitzer mit kleinparzellierten Waldstücken und relativ geringen Holzmengen.
Dadurch kann der Holzverkauf gebündelt für Gemeinden und Privatwaldbesitzer bestmögliche Preise erzielen. Mitglieder sind 28 von 32 Kommunen im Landkreis Waldshut und zwölf Forstbetriebsgemeinschaften mit 23.930 Hektar Privatwald und 16.736 Hektar Kommunalwald. Verträge über Lieferkontigente und Preise wurden mit den Sägewerken geschlossen, die beiden Seiten Sicherheit bieten.
Gleich nach Geschäftsaufnahme der Waldgenossenschaft Südschwarzwald sah man sich 2018 der Herausforderung großer Holzmengen durch Dürre-, Sturm- und Käferschäden gegenüber, das geschlagen und schnellstmöglich verkauft werden sollte. So kam für Norbert Schwarz und seine Mitarbeiter eine nie da gewesene turbulente Zeit am Holzmarkt. Der Borkenkäfer fraß sich schneller durch die von Dürre geschwächten Bäume, als Sägewerke verarbeiten konnten. Trotz Hochfahren der Verarbeitungskapazität überforderten die Mengen die Abnehmer in der Region. Weitere Absatzmöglichkeiten waren daher zu suchen. Waldbesitzer liefen Sturm, da der Wert ihrer Wälder zu zerrinnen drohte. Der Holzpreis sank teilweise unter den der Bewirtschaftung.

Ab Frühjahr 2022 stand der Holzmarkt plötzlich Kopf. Rund die Hälfte des Holzes aus deutschen Wäldern (nicht aus dem Gebiet der WG Südschwarzwald) wurde an große Sägewerke in den USA zu Höchstpreisen verkauft. So stieg der Preis von einem Tag zum anderen von 20 auf 60 Euro. Dies hatte zur Folge, dass in Europa der Schnittholzmarkt nahezu leer gefegt war. Holzbaubetriebe hatten Probleme, benötigtes Schnittholz zu bekommen. Dadurch wurden auch für Rundholz höhere Preise erzielt. Die Preiskurve zeigte ein börsenähnliches Bild.
Die Situation habe sich entspannt. Die Nachfrage nach Rundholz belebe sich, so Rehm. Seit acht Wochen sei kaum noch Holzvorrat vorhanden, da aufgrund der Wetterbedingungen kein Holz geschlagen werden konnte. Für Waldbesitzer sei die Lage gut. Geschäftsführer Rehm sieht optimistisch in die Zukunft: „Holz ist und bleibt ein wertvoller Rohstoff für alle Sortimente.“