Der Wald hat in vielerlei Hinsicht eine große Bedeutung. Ökologisch als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als Wirtschaftsfaktor für Waldbesitzer, aber natürlich auch als Tourismusfaktor und Naherholungsangebot. Doch großflächig sind die Wälder durch Klimawandel, Trockenheit, Schädlinge wie den Borkenkäfer und Stürme zum Opfer gefallen. Im Rahmen der Aktion Zeitungswald des SÜDKURIER Medienhauses in Zusammenarbeit mit dem Forst BW soll dagegen etwas unternommen werden. Doch welche Bäume sollen gepflanzt werden – und wie wird sich der Wald generell in Zukunft verändern?
Zwei Brachflächen werden aufgeforstet

Zum Hintergrund: Der Landkreis Waldshut gilt als die Region, die von den Folgen des Klimawandels am stärksten betroffen ist. 7000 Hektar Wald sind hier bereits klimabedingter Schädigung zum Opfer gefallen. Steigende Temperaturen und zurückgehende Niederschläge, dazu auch die nicht gerade einfache Beschaffenheit der Böden schwächen die Pflanzen oder lassen sie absterben. Dies machen sich Schädlinge und Parasiten zunutze, die für massive Verluste in den Wäldern sorgen. Am deutlichsten wird die Schädigung im Bereich von Fichtenwäldern sichtbar.
Hier setzt die Aktion Zeitungswald des SÜDKURIER und dem Forst BW an. Hierbei ruft das Medienhaus seine Leser auf, das Sponsoring für 30.000 Bäume zu übernehmen, die auf zwei Staatswald-Flächen im Bereich Ühlingen-Birkendorf gepflanzt werden sollen.
In der Vielfalt liegt der Schlüssel zum Erfolg
Wie Thomas Emmerich, Leiter des Forstbezirks Südschwarzwald beim Forst BW, sagte, stehen selbst Experten noch vor vielen offenen Fragen, wenn es um den Wald der Zukunft geht: „Wir können natürlich nicht vollends absehen, wie sich das Klima in den nächsten Jahren tatsächlich verändert, sondern sind auf Prognosen angewiesen.“ Gleichzeitig seien aber auch noch die aktuellen Gegebenheiten zu berücksichtigen.
Dementsprechend lautet ein wichtiges Schlagwort bei der Aufforstung: Biodiversität. Es gehe also um eine möglichst große Vielfalt an klimaresistenten Bäumen, die auch mit der Bodenbeschaffenheit zurechtkämen.
Vier Baumarten im Zeitungswald vorgesehen
Für den „SÜDKURIER-Wald“ in Ühlingen-Birkendorf ist daher konkret ein Eichenmischwald bestehend aus Eichen, Elsbeere, Winterlinde und Hainbuche für die Aufforstung vorgesehen. Ergänzend sollen am Waldrand sollen Vogelkirsche und andere gepflanzt und auch anderweitige Maßnahmen ergriffen werden, die für den Artenschutz eine Rolle spielen.
Dabei sei immer ein gewisses Risiko im Spiel. Thomas Emmerich verglich dies im Rahmen eines Ortstermins mit der Risiko-Streuung im Aktienhandel: „Je breiter die Basis der gepflanzten Bäumen, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass am Ende auch viel herauskommt.“
Das Ergebnis der Bemühungen, dessen Erfolg oder Misserfolg wird erst in Jahrzehnten teilweise sogar erst in 100 Jahren sichtbar. Doch die Notwendigkeit, etwas zu unternehmen, sei bereits jetzt da, betont Emmerich.
Diese Bäume sollen im Zeitungswald gepflanzt werden
Eiche

Eichen gibt es Millionen von Jahren bei uns. Sie können 30 bis 40 Meter hoch und bis zu 1000 Jahre alt werden. Stieleiche und Traubeneiche, die häufigsten von 400 Arten, sollen im Zeitungswald gepflanzt werden. Wertvoll sind sie neben dem Holzwert auch als Lebensraum für Vögel und Insekten. Es habe sich laut Darstellung von Experten herausgestellt, dass die Eiche überraschend gut mit dem Klimawandel klarkommt und deshalb der Baum der Zukunft sei.
Elsbeere
Die wärmeliebende Elsbeere als heimische Baumart ist eine Verwandte der Eberesche und Zukunftsbaum, der sich für Tonböden eignet. Ton ist im Bereich des Zeitungswalds stark verbreitet. Die Elsbeere kann sich trockenen Bedingungen anpassen und produziert schönes Holz. Die Bäume werden 15 bis 25 Meter hoch und bis zu 100 Jahre alt. Das Holz ist für Möbelbau gefragt. Die Früchte der Elsbeere sind essbar, überreife Früchte sind bei Vögeln sehr beliebt.
Hainbuche

Die Hainbuche ist seit Millionen Jahren in Europa heimisch. Sie kann auf allen Böden wachsen, verträgt Dürre und Nässe gut und wird als Mischbaumart gepflanzt. Sie erreicht eine Höhe von 25 Metern und wird 120 bis 150 Jahre alt. Weil das Holz härter als das der Eiche und der Buche ist, nennt man sie auch Eisenbaum. Das Holz ist fest, zäh und sehr dicht. Es wird unter anderem für Parkettböden und Klavierbau genutzt.
Winterlinde

Die Winterlinde, die als Mischbaumart gepflanzt werden soll, war Baum des Jahres 2016. Das durchschnittliche Lebensalter wird mit 800 Jahren angegeben. Das Holz wird wegen seiner geringen Rohdichte in der Bauindustrie nicht verwendet. Getrocknetes Lindenholz lässt sich leicht bearbeiten. Daher wird es hauptsächlich in der Bildhauerei und Schnitzerei verwendet.