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Die Analyse des Referenzlabors für neu auftretende Viruserkrankungen (NAVI) in Genf bestätigt, dass sich ein 26-jähriger Mann aus dem Kanton Aargau mit dem Corona-Virus (SARS-Co-V2) angesteckt hat. Darüber hat der Kanton Aargau informiert.

Es hatte sich bereits am Mittwoch abgezeichnet, nun ist es definitiv. Ein Aargauer hat sich mit dem Corona-Virus angesteckt. Es ist einer von acht bestätigten Fällen in der Schweiz. Der 26-Jährige hat sich laut Kantonsärztin Yvonne Hummel vor rund einer Woche auf einer Geschäftsreise in Norditalien aufgehalten. Zurück in der Schweiz, sei er erkrankt und deshalb zu Hause geblieben. Er habe seinen Arzt kontaktiert und diesen über seinen Aufenthalt in Italien informiert, worauf er ans Kantonsspital Aarau weiterverwiesen wurde.

“Der Mann hat vorbildlich gehandelt und alle Empfehlungen befolgt, die für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gelten„, sagt Hummel. Seit dem ersten positiven Test am Dienstag wird der Mann im Kantonsspital Aarau (KSA) behandelt. Er ist isoliert. Sein Gesundheitszustand sei gut, sagt die Kantonsärztin. Der 26-Jährige müsse im Spital bleiben, bis er vollständig gesund ist. “Das heisst, er darf keine Beschwerden mehr haben und muss zweimal negativ auf das Corona-Virus getestet werden.„

Der Kanton ergreife nun – zusammen mit dem Bund – alle notwendigen Massnahmen, um eine Übertragung auf weitere Personen zu verhindern, sagt die Kantonsärztin. Dazu gehöre die Identifikation möglicher weiterer Kontaktpersonen und deren Überwachung in Quarantäne für 14 Tage seit dem letzen Kontakt mit der erkrankten Person.

Die 15 Personen, die engen Kontakt zum infizierten Mann hatten, wurden bereits informiert und unter Quarantäne gestellt. Sie seien auch alle bereits getestet worden, sagt Hummel. “Die Tests waren negativ.„ Trotzdem müssen sie weiterhin unter Quarantäne bleiben. “Wir kontaktieren sie täglich, um frühzeitig eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu erkennen und entsprechende Massnahmen einzuleiten„, sagt die Kantonsärztin.

Der negative Test bedeutet nämlich nicht, dass sie sich sicher nicht angesteckt haben, weil es eine gewisse Zeit dauert, bis sich erste Symptome zeigen. “Um zu verhindern, dass die Personen, die engen Kontakt mit dem infizierten Mann hatten, weitere Leute anstecken, müssen sie zwei Wochen in Quarantäne bleiben„, sagt Yvonne Hummel.

Pfleger und Ärztinnen betreten das Zimmer nur mit Schutzmaske, Schutzbrille und Schürze. Sie desinfizieren ihre Hände und tragen Handschuhe, wenn sie mit Patientensekreten arbeiten. “Als zusätzliche Massnahme werden alle Mitarbeitenden, die exponiert sind, monitorisiert„, sagt er. “Sobald bei Mitarbeitenden Atemwegs-Symptome auftreten, werden sie getestet und in Quarantäne gesetzt.„

Auch wenn noch völlig unklar ist, wie sich die Situation entwickeln wird, müssen die Spitäler vorbereitet sein. Im Kantonsspital Aarau wurde eine Abteilung für Corona-Fälle isoliert. “Wir könnten dort knapp zehn Personen hospitalisieren„, sagt Fux.