Seit langem träumt Waldshut von einem Winterwunderland mit Eislaufbahn. Pläne dafür soll es bereits vor vier Jahrzehnten beim Waldshuter Freibad gegeben haben, wie ein Bürger in der Fragestunde des Gemeinderats anmerkte. Bislang scheiterte das Vorhaben aber sowohl an den Kosten als auch am Wetter. Nun könnte der Traum doch noch Wirklichkeit werden. Denn beide Hindernisse können aus dem Weg geräumt werden.
Zum einen wollen zwei Investoren Geld in die Hand nehmen, um Groß und Klein das Schlittschuhlaufen im Winter auf dem Viehmarktplatz zu ermöglichen. Die Stadt bliebe von den Kosten verschont und müsste kein Geld in ein zwar attraktives, aber nicht dringend notwendiges Projekt stecken. Zum anderen legt das Wetter der Eisbahn keine Steine oder Eisbrocken mehr in den Weg. Denn dank der neuesten Technologie gibt es das Wintersportvergnügen auf Kufen heutzutage auch ohne Eis. Auf den Kunststoffplatten bekommen Besucher nicht mal kalte Finger und Füße.
Einhellig war deshalb der Tenor im Gemeinderat, dass eine Eislaufbahn auf dem Viehmarktplatz nicht nur den Weihnachtsmarkt aufwerte, sondern die ganze Innenstadt. Oder, wie Harald Würtenberger von den Freien Wählern es ausdrückte: "Andere Städte und Gemeinden würden sich die Finger danach lecken."
Scheitern könnte das Projekt, das mit der Entscheidung des Gemeinderats einen wichtigen Schritt vorangekommen ist, noch an der Erweiterung des Klinikums Hochrhein. Denn in einer "notorisch beengten Stadt", wie es Oberbürgermeister Philipp Frank umschrieb, gibt es für die Handwerker- und Baustellenfahrzeuge bislang nur Platz auf dem Viehmarktplatz. Die Stadt will dafür Alternativen suchen.
Sollten diese nicht gefunden werden, droht der Traum von der Eislaufbahn wieder zu platzen. Denn, wie Frank richtigerweise anmerkte, die Gesundheitsversorgung habe Vorrang. Die schnelle und kompetente Versorgung von Patienten ist wichtiger als ein paar Runden Freizeitvergnügen auf dem Eis.