Die rund zehn Nagelstudios, die sich in der Innenstadt von Waldshut in jüngerer Vergangenheit etabliert haben, sind ab Mittwochmorgen Zielscheibe einer großangelegten Razzia geworden. Um welche möglichen Tatbestände es bei den Ermittlungen geht, ist bislang nicht bekannt. Federführend bei der Aktion, die den ganzen Tag andauerte, war die Finanzkontrolle Schwarzarbeit beim Hauptzollamt Singen. Dessen Sprecher Michael Hauck sagte am Mittwoch auf Anfrage von suedkurier.de, dass es sich um „verdachtsunabhängige Kontrollen“ handele.

Mehrere Personen wurden mitgenommen

Der Einsatz wurde unterstützt von Beamten der Bundespolizei. Logistische Hilfe leistete das Polizeirevier an der Poststraße als Ausgangsbasis der Operation. Um die Dienststelle sowie vor dem Kornhaus gruppierten sich am Morgen zahlreiche Fahrzeuge, die danach zum Einsatz in die Innenstadt fuhren. Dort wurden durch die Beamten, die auch in Zivilkleidung auftraten, die Nagelstudios kontrolliert. Nach Zeugenaussagen wurden in mehreren Fällen Personen aus den Geschäften in Dienstfahrzeugen abtransportiert.

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Nähere Angaben zu dem Einsatz und möglichen ersten Ergebnissen seien aus ermittlungstaktischen Gründen nicht möglich, hieß es auf Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen. Laut deren Auskunft waren insgesamt 75 Beamte im Einsatz.

Laut Angaben des Zolls hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit unter anderem diese Überwachungs-Aufgaben: Einhaltung der sozialversicherungsrechtlichen Meldepflichten des Arbeitgebers nach dem Sozialgesetzbuch; Missbrauch von Leistungen nach den Sozialgesetzbüchern II und III; bei ausländischen Arbeitnehmern Vorliegen der erforderlichen Arbeitsgenehmigungen beziehungsweise Aufenthaltstitel; Einhaltung der steuerlichen Pflichten; Einhaltung des Mindestlohns.