Das Pater-Jordan-Haus, das Gurtweiler Pfarrzentrum, sorgt in der Pfarrei seit Monaten für Sorgen und Unruhe. Jetzt aber liegen vier Lösungsvarianten vor, die zu Beginn des kommenden Jahres in einer öffentlichen Pfarrversammlung vorgestellt werden.
Anschließend sollen Fragen, Kritik und Änderungswünsche vorgebracht werden. Erst dann wird der Stiftungsrat der Kirchengemeinde eine Entscheidung zur Zukunft von Pfarrhaus, Pfarrscheune und Pater-Jordan-Haus treffen.
Vier mögliche Varianten zur Sanierung beziehungsweise Neuerstellung des Pfarrgemeindehauses Pater-Jordan-Haus in Gurtweil liegen jetzt dem Stiftungsrat der katholischen Kirchengemeinde Maria Bronnen zur Entscheidung vor.
- Variante 1 sieht eine Generalsanierung des Pater-Jordan-Hauses (Baujahr 1975) vor, die aufgrund zahlreicher Schäden, fehlender Barrierefreiheit und eines ungenügenden Brandschutzes unumgänglich sei.
- Variante 2: In der zweiten Variante würde der Pfarrsaal mit Funktionsräumen erhalten bleiben und umgebaut werden. Jedoch würden das sogenannte Jugendhaus und das Hausmeistergebäude abgerissen und das Grundstück geteilt werden.
- Variante 3: Sie sieht einen Abriss aller bestehenden Gebäude vor. Ein Neubau würde dann auf einem Teil des Grundstücks entstehen können.
- Variante 4: Sie verzichtet vollständig auf das Pater-Jordan-Haus. Die Pfarrgemeinderäume, Pfarrsaal, Ministrantenraum und Gruppenräume würden dann in die vorhandene Pfarrscheune und das Pfarrhaus verlegt werden.
Die Hauptabteilung Immobilien und Baumanagement im Erzbischöflichen Ordinariat wird die Entscheidungsfindung mit Daten, Finanzierungsmöglichkeiten und Beratung unterstützen, die Entscheidung über die Zukunft des Pater-Jordan-Hauses wird jedoch die Kirchengemeinde treffen müssen.
Dieter Hauser von der Interessensgemeinschaft legte dar, dass es für die IG Pro-Pater-Jordan-Haus nicht um die Gebäude als solche gehe, sondern „vielmehr um das Gemeindeleben, das darin stattfindet“. Die Interessensgemeinschaft möchte das Pater-Jordan-Haus erhalten, wenn auch mit Veränderungen. Dieter Hauser: „Aus unserer Sicht ist die Verlegung des Gemeindesaales in die Pfarrscheune nicht das richtige Konzept.“
Scharfe Kritik äußert er zum Vorgehen der Verantwortlichen der Kirchengemeinde bei der Festlegung des Raumbedarfs. Er sagt: „Den Architekten wurden zur Ausarbeitung der Szenarien räumliche Vorgaben gemacht, die den Bedarf der heutigen Nutzung nicht abdecken“. Nach seiner Aussage seien zwar im Vorfeld die Gruppierungen, welche das heutige Pfarrzentrum nutzen, angehört worden.
„Die Ergebnisse dieser Befragung sind aber ganz offenbar nicht in die Festlegung der Raumvorgaben eingeflossen“, so Dieter Hauser. Für die IG scheint klar, dass sich die vom Stiftungsrat festgelegten Raumvorgaben nicht am tatsächlichen Bedarf des Gemeindelebens, sondern letztlich am Raumangebot des Pfarrscheunekonzepts orientiert.
Gurtweiler Pfarrzentrum
Das Pater-Jordan-Haus wurde 1975 erbaut und nach dem in Gurtweil geborenen Gründer des Salvatorianerordens benannt. Es besteht aus drei Gebäudeteilen mit Pfarrsaal, Jugendhaus, Hausmeisterwohnung Jährlich wird das Pfarrzentrum mit über 400 unterschiedlichen Nutzungen belegt. (sl)