Die bisherige Geschäftsstelle der Sparkasse Hochrhein an der Unteren Hauptstraße in Tiengen wurde bereits dem Erdboden gleichgemacht. Die Nachbarhäuser sind fachgerecht abgestützt und die erste von möglicherweise drei Großbaustellen in der Tiengener Innenstadt ist mit einem maßgeschneiderten Bauzaun umgeben, kurzum, die Fachleute können loslegen.
Bis Anfang 2020 sollen zwischen Unterer Hauptstraße und Marktplatz zwei neue Wohn- und Geschäftshäuser entstehen. Insgesamt investiert die Sparkasse Hochrhein etwa zehn Millionen Euro. Doch bevor die Fundamente ausgehoben werden, stand der obligatorische Spatenstich an.
Im Beisein von Oberbürgermeister Philipp Frank und Architekt Ernesto Preiser sowie Vertretern aus dem Gemeinderat, Nachbarn und den verantwortlichen Bauunternehmen sprach der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Hochrhein, Heinz Rombach, von einem großen Tag für Tiengen und sein Haus. Beide geplanten Gebäude „werden guttun“. Und: „Wir sind überzeugt vom Standort Tiengen.“
Auch wenn die Neubauten von ihrem Äußeren her „modern und selbstbewusst“ in Erscheinung treten werden, würden sie sich dennoch gut in das nicht so ganz einfache Ensemble zwischen Unterer Hauptstraße und Marktplatz einfügen, zeigte sich Heinz Rombach überzeugt von der Handschrift des Architekten.

Die bis zum Ende des vergangenen Jahres an gleicher Stelle stehende alte Geschäftsstelle der Sparkasse Hochrhein sei 1968 eingeweiht worden. 1995 und dann noch einmal im Jahr 2005 sei sie grundlegend saniert worden. Am 17. November 2017 allerdings lag die dann doch langersehnte Baugenehmigung für die Neubauten vor. Und wenige Wochen später, genau gesagt in der Weihnachtswoche, begannen die Abbrucharbeiten.
In diesem Zusammenhang dankte Heinz Rombach unter anderem den Nachbarn für die Geduld bei den zu erwartenden Beeinträchtigungen während der Bauphase sowie OB Philipp Frank für die „sehr gute Zusammenarbeit“. Rombach: „Es herrschte stets ein guter Geist, wir haben immer lösungsorientiert gearbeitet.“
Ein Lob, das der OB gerne an Heinz Rombach und seinen Vorstandskollegen Wolf Morlock zurückgab. Projekte der Sparkasse seien stets „sehr gut durchdacht, vorbereitet und geplant“. Er dankte den Verantwortlichen der Sparkasse aber auch grundsätzlich für die Investition in Tiengen. Da das Geld heute schwieriger verdient werden müsse, seien solche Projekte längst keine Selbstläufer mehr.
Aber Philipp Frank richtete seinen Blick an diesem Abend auch ein wenig in die Zukunft, als er sagte, dass der Spatenstich der Sparkasse durchaus Signalwirkung haben könnte. Stünden doch noch zwei weitere Großprojekte – Neubau der Volksbank Hochrhein und die Überbauung des Klettgau-Carees am Sulzerring durch die Schleith-Gruppe – in den Startlöchern.
So verändert Tiengen sein Gesicht
Etwa zehn Millionen Euro investiert die Sparkasse Hochrhein in einen Neubau in Tiengen. Zwei weitere Großprojekte weiterer Investoren sollen folgen und so die Südstadt Tiengens nachhaltig verändern.
- Das Sparkassen-Projekt: Der von dem Waldshut-Tiengener Architekten Ernesto Preiser entworfene Bau umfasst zwei dreigeschossige Gebäude zwischen Unterer Hauptstraße und Marktplatz. Geplant ist die Unterbringung des Sparkassen-Centers Tiengen mit Selbstbedienungsangebot, Service-Beratung und Kundenberatung. Im Dachgeschoss des Gebäudes sollen voraussichtlich zwei Wohnungen entstehen. Die Bauzeit ist mit zwei Jahren geplant, sodass die Eröffnung Anfang 2020 erfolgen soll. Bis dahin steht den Kunden die Geschäftsstelle am Kirchplatz zur Verfügung.
- Die weiteren Projekte: Die Volksbank Hochrhein plant ebenfalls einen Neubau in Tiengen. Noch gibt es für das Vorhaben aber ebenso wenig grünes Licht, wie für die Pläne der Schleith-Gruppe zur Überbauung des Klettgau-Carees am benachbarten Sulzerring. Die Volksbank plant den Bau eines Wohn- und Geschäftshauses mit Volksbank-Filiale am jetzigen Standort an der Unteren Hauptstraße. Die Firma Schleith möchte am Sulzerring ein großes Wohn- und Geschäftshaus mit Tiefgarage errichten.