Ein Blick auf den Bildschirm verrät Franz Tröndle, Leiter der Finanzverwaltung der Gemeinde Lauchringen, dass die Hitze der vergangenen Wochen zumindest im Lauchringer Freibad für einen positiven Effekt gesorgt hat. Mit fast 78 000 Besuchern hat das Freibad bereits im August die Gesamt-Besucheranzahl von rund 76 000 in der vergangenen Saison übetroffen. „Im Moment sieht es wirklich sehr gut aus“, freut sich Tröndle. Im Juli sei das Freibad gut besucht gewesen. Der besucherstärkste Tag war bisher der 1. Juli mit 2780 Badegästen. „Da ist das Freibad schon gut gefüllt, aber auf der großen Wiese findet man noch Platz. "Erst bei 3500 Besuchern kommen wir an unsere Grenzen“, so Tröndle. Diese Auslastung erreiche man aber selten. „Letztes Jahr hatten wir einen Tag mit 3200 Besuchern“, sagt Tröndle.

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Die hohen Besucherzahlen und die Hitze zeigten Wirkung. "Wegen der hohen Temperaturen musste man in den vergangenen Wochen mehr Frischwasser hinzugeben als sonst, damit die Temperaturen nicht nach oben ausschlagen", erklärt der Schwimmmeister im Lauchringer Freibad, Wolfgang Kromer. „Einmal hatten wir eine Beckentemperatur von 26 Grad. Das wäre nur mit einer immensen Frischwasserzufuhr zu kühlen gewesen“, so Kromer. Da war dann nichts mehr zu machen, erklärt er. Wegen der langanhaltenden Hitze blieben auch nachts die Temperaturen hoch. Kromer sieht das aber gelassen. Wenn die Außentemperaturen so hoch sind, suchen die Gäste trotzdem Abkühlung, erklärt der Schwimmmeister. Weiterhin sei bei so vielen badenden Besuchern der Wasserverlust im Becken hoch, so dass immer wieder neues Wasser hinzugegeben werden muss, so Kromer.

Lauchringer Freibad hat Personalsorgen

Derzeit hat das Lauchringer Freibad auch mit Personalsorgen zu kämpfen. Nachdem ein Schwimmmeister erkrankte, mussten die Öffnungszeiten verkürzt werden. Statt wie gehabt um 8 Uhr öffnet das Freibad derzeit erst um 10 Uhr. Kromer: „Das haben alle Gäste eingesehen. Es war für uns auch nicht möglich, auf die Schnelle einen weiteren Kollegen für Vollzeit zu organisieren.“ Unterstützung für Kromer ist Sonja Kirschner, die zurzeit aushilft. Deswegen ist er auch über einen Schlechtwettertag nicht böse. „Natürlich habe ich gerne schönes Wetter, aber für uns ist so ein Tag auch gut zur Erholung“, erklärt Kromer, der derzeit auch mal einen Zehnstundentag hat.

In Tiengen ist es bis jetzt verhaltener

Anders als das Lauchringer Bad konnte das Tiengener Freibad bis jetzt noch nicht die Besucherzahlen aus dem vergangenen Jahr schlagen. „Stand 1. August haben wir in Tiengen rund 25 800 Besucher. In der gesamten Saison hatten wir letztes Jahr 29 000“, teilt Bädertriebsleiter Daniel zur Mühlen von den Stadtwerken Waldshut-Tiengen auf Anfrage dieser Zeitung mit. Der besucherstärkste Tag war der 24. Juli mit 1032 Besuchern, so zur Mühlen.

Damit die Besucher in kühles Wasser springen können, wird die Temperatur der Becken im Tiengener Freibad per Frischwasserzufuhr reguliert.
Damit die Besucher in kühles Wasser springen können, wird die Temperatur der Becken im Tiengener Freibad per Frischwasserzufuhr reguliert. | Bild: Peter Rosa

Auch in Tiengen ist aufgrund der Hitze der Frischwasserverbrauch gestiegen. „Damit es im Becken nicht zu warm wird, führen wir mehr Frischwasser hinzu. Sonst wäre es keine erfrischende Abkühlung mehr“, erklärt der Bäderbetriebsleiter. Auch dürfe man bei der kräftigen Sonneneinstrahlung die Verdunstung nicht unterschätzen. „Man sieht es nur nicht, weil wir ja ständig Frischwasser hinzugeben“, erklärt zur Mühlen. Das muss in Tiengen manuell gesteuert werden. „Wir sind da rudimentär ausgestattet. Die Mitarbeiter sehen, dass der Wasserstand sinkt und kümmern sich dann um das Auffüllen“, erklärt Daniel zur Mühlen.

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Während die Hitze den natürlichen Gewässern in der Region ordentlich zusetzte, muss man sich im Tiengener Freibad keine Sorgen um den Wassernachschub machen. Zur Mühlen: „Wenn wir im Freibad kein Wasser mehr haben, dann hat die ganze Stadt ein Problem“, sagt der Bäderbetriebsleiter und fügt hinzu: „Wir sind an das Trinkwassernetz der Stadtwerke angeschlossen.“