Peter Rosa

Die Sanierungsarbeiten an der Kolpingbrücke haben begonnen. Damit tritt auch die geänderte Verkehrsführung in Kraft. Ein Verkehrschaos ist durch die Einbahnstraßenregelung sowie stillgelegte und teils auf die gegenüberliegenden Straßenseiten verlegte Bushaltestellen nicht zu beobachten. Wie sich die Situation am 10. September, dem ersten Schultag nach den Sommerferien darstellen wird, wenn im morgendlichen Berufsverkehr Dutzende von Bussen und Tausende von Schülern das Nadelöhr gleichzeitig passieren müssen, ist jedoch abzuwarten. Schulen, Busunternehmen und andere Betroffene sind jedenfalls vorsichtig zuversichtlich und zeigen sich flexibel.

Die Friedrichsstraße ist bis auf Weiteres eine Einbahnstraße. Der gesamte Verkehr wird über die Gartenstraße umgeleitet.
Die Friedrichsstraße ist bis auf Weiteres eine Einbahnstraße. Der gesamte Verkehr wird über die Gartenstraße umgeleitet. | Bild: Peter Rosa
  • Straßenverkehr: Die Brücke ist bis auf Weiteres nur von Westen nach Osten befahrbar, also von der Innenstadt und der B 34 aus in Richtung Unteres Tal und Bergstadt. Wer in die andere Richtung will, muss den Umweg über das Schulzentrum und die Gartenstraße nehmen. Entlang dieser Umleitung gilt bis auf Weiteres eine Einbahnstraßenregelung. Während der Abbiegevorgang von der Kolpingbrücke in Richtung Friedrichstraße durch eine Behelfsampel geregelt wird, könnte es besonders für diejenigen, die von der Gartenstraße auf die B 500 Richtung Waldshut wollen, schwierig werden.
Die Sanierung der ersten Brückenseite hat begonnen. Der Verkehr wird umgeleitet und auch Fußgänger müssen Umwege in Kauf nehmen.
Die Sanierung der ersten Brückenseite hat begonnen. Der Verkehr wird umgeleitet und auch Fußgänger müssen Umwege in Kauf nehmen. | Bild: Peter Rosa
  • Öffentlicher Nahverkehr: "An den ersten beiden Schultagen werden wir mittags im Bereich der Schulen mit Personal vor Ort sein und helfen", sagt Walter Hessig. Er ist bei der SBG für den Fahrplan zuständig und verantwortlich dafür, dass die Busse trotz Brückensanierung rechtzeitig an ihrem Ziel sind. Das Problem: Aufgrund der Einbahnstraßenregelung mussten entlang der Umleitung vier Haltestellen vorübergehend stillgelegt werden: Altersheim, Hochrhein Gymnasium, Chilbiplatz Ost und Gewerbeakademie. Die Haltestellen an der Stadthalle und an der Justus-von-Liebig-Schule wurden entsprechend der Fahrtrichtung auf die andere Straßenseite verlegt. "Die Busse haben nur auf einer Seite Türen. Die Fahrgäste trotz Gegenfahrtrichtung auf die Straße in den Verkehr aussteigen zu lassen, wäre auch aufgrund der fehlenden erhöhten Bordsteinkante, viel zu gefährlich", erklärt Hessig die Notwendigkeit der Verlegung. Bis zum Ende der Einbahnstraßenregelung dient der Parkbereich vor der Liebig-Schule als zusätzliche Haltestelle. Besonders zu beachten sind hier auch die geänderten Abfahrtszeiten. Laut SBG kommen in der Hauptverkehrszeit bis zu 15 zusätzliche Busse zum Einsatz. "Es sollte funktionieren, wenn die Fahrgäste wissen, wo sie hinmüssen", sagt Hessig und ergänzt: "Wir müssen schauen, wie es läuft."
Die Sanierung der ersten Brückenseite hat begonnen. Der Verkehr wird umgeleitet und auch Fußgänger müssen Umwege in Kauf nehmen.
Die Sanierung der ersten Brückenseite hat begonnen. Der Verkehr wird umgeleitet und auch Fußgänger müssen Umwege in Kauf nehmen. | Bild: Peter Rosa
  • Fußgänger: Ebenfalls aufgrund der Einbahnstraßenregelung und ausfallender Haltestellen müssen sich Schüler aus Richtung Bad Säckingen, Görwihl und Schmitzingen besonders morgens auf längere Fußwege einstellen. Die naheliegendsten Haltestellen zum Schulzentrum sind der Viehmarktplatz, Scheffelhof, Konrad Gröber-Platz und Busbahnhof. Und auch hier führt der Weg nicht über die Brücke, sondern durch die Unterführungen am Bahnhof und bei der Stadtscheuer. Besonders ungewohnt dürfte vielen die Sperrung des Aufgangs im Bereich Kornhaus sein. Viele Fußgänger überqueren die Brücke oder ihre Auffahrten trotz der Sperrung. Laut Mathias Albicker von der Polizei Waldshut-Tiengen soll dem mit erweiterten Sperrungen der Gehwege entgegnet werden.
Die Sanierung der ersten Brückenseite hat begonnen. Der Verkehr wird umgeleitet und auch Fußgänger müssen Umwege in Kauf nehmen.
Die Sanierung der ersten Brückenseite hat begonnen. Der Verkehr wird umgeleitet und auch Fußgänger müssen Umwege in Kauf nehmen. | Bild: Peter Rosa
  • Schulen: "Wir können die Situation noch nicht ganz einschätzen, sind aber momentan eher weniger aufgeregt", sagt Mechthild Rövekamp-Zurhove, Schulleiterin am Hochrhein Gymnasium. Die Schüler seien rechtzeitig und umfassend informiert worden, allerdings werde sich zeigen, wie sich die Lage am ersten Schultag am 10. September tatsächlich darstellt, vor allem morgens und mittags. Zwar sei der Fußweg für viele Schüler deutlich länger, darauf könne man sich aber einstellen. Es sind auch längst nicht alle Schüler betroffen und "bei konkreten Problemen können wir in Einzelfällen gegebenenfalls auch entsprechende Lösungen finden", so Rövekamp-Zurhove.
Mit dem Beginn der Sanierungsarbeiten ist die Kolpingbrücke auch für Fußgänger gesperrt. Nicht jeder hält sich jedoch daran.
Mit dem Beginn der Sanierungsarbeiten ist die Kolpingbrücke auch für Fußgänger gesperrt. Nicht jeder hält sich jedoch daran. | Bild: Peter Rosa
  • Ausweichstrecken: Unklar ist noch, wie sich die Brückensperrung auf den Handel und den Pendlerverkehr, zum Beispiel durch Gurtweil, auswirken wird. Christa Bader, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Tiengen, erwartet jedenfalls keine Verlagerung auf Tiengen, aber: "Vielleicht biegt der eine oder andere ja am Zoll doch eher rechts ab, statt links", so Bader.
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