"Trotz vieler Probleme sind wir stolz, eine so schöne Stadt zu haben, die attraktiv für Einheimische wie für Besucher ist", sagt Thomas Wartner, Mitglied im Vorstandstrio des Werbe- und Förderungskreises Waldshut. Welche Probleme er und seine Vorstandskollegen Christian Straub und Jörg Holzbach sehen und welche Lösungsvorschläge sie haben, haben die drei in einem Pressegespräch erzählt.

Zu wenige Parkplätze in der Innenstadt

"Wir denken, dass ein weiteres Parkhaus in Waldshut dringend von Nöten ist", kommt Jörg Holzbach gleich zur Sache. Der Cafébesitzer hat festgestellt, dass das Parkhaus am Viehmarktplatz häufig bereits am Vormittag besetzt ist. "Die Kunden unserer Mitgliedsbetriebe berichten uns oft, dass das Parkhaus voll sei, und sie fragen dann: Wo soll ich parken?", berichtet Thomas Wartner, der mehrere Bekleidungsgeschäfte in Waldshut besitzt.

Holzbach hat festgestellt, dass auch der Park- und Suchverkehr in der Innenstadt zunehme. "Ein weiteres Parkhaus wäre eine Bereicherung für den Handel", findet er. Vorschläge für einen möglichen Standort haben die drei bereits. Und nicht nur für ein Gebäude: "Wir sind visionär und schlagen zwei Parkhäuser vor – eines für Besucher und eines für Anwohner", sagt Holzbach.

Für Besucher schlägt der Werbe- und Förderungskreis eine Erweiterung des Kornhaus-Parkhauses auf dem dahinter liegenden Parkplatz vor. "Ein Langzeitparkhaus für Einheimische könnten wir uns bei der Hochrheinsporthalle oder bei der Chilbihalle vorstellen", so Holzbach.

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Im November 1993 wurde der Grundstein für die Tiefgarage am Waldshuter Viehmarktplatz gelegt.
Im November 1993 wurde der Grundstein für die Tiefgarage am Waldshuter Viehmarktplatz gelegt. | Bild: Gerard, Roland

Nagelstudios schaden der Attraktivität

"Die Wallstraße ist ein Paradebeispiel für die Attraktivitätssteigerung in der Innenstadt. Die wurde richtig klasse gemacht", freut sich Christian Straub. "Das weckt aber natürlich Begehrlichkeiten bei den anderen", sagt er und meint damit die Rheinstraße, die derzeit noch wenig hermache, aber die ähnlich wie die Wallstraße umgebaut werden soll. "Es wäre schön, wenn die nächsten Schritte in die Wege geleitet werden", drängt Jörg Holzbach auf eine schnelle Umsetzung.

Sein Vorstandskollege Thomas Wartner lobt die gelungene Sanierung des Metzgertores. Ein Dorn im Auge sind dem Werbe- und Förderungskreis hingegen die zahlreichen Nagelstudios. Inzwischen sind es rund ein Dutzend, die die Ladenlokale in der Innenstadt einnehmen. "Wir richten unseren Appell an die Vermieter, genau zu schauen, an wen sie vermieten", sagt Christian Straub. Der Jurist sieht die Hauseigentümer in der Verantwortung, die Stadt mitzugestalten. "Sie dürfen nicht nur dem schnöden Mammon hinterherlaufen, sondern müssen langfristig an attraktiven Mietern interessiert sein", appelliert er an die Eigentümer.

"Irgendwann ist der Nagelwahn vorbei und dann sind die Betreiber dieser Studios weg", sagt Thomas Wartner. Anschließend sei es schwierig neue Mieter zu finden, wenn die Attraktivität der Stadt durch die Nagelstudios gelitten habe, merkt Wartner an.

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Rund ein Dutzend Nagelstudios gibt es inzwischen in der Waldshuter Innenstadt. In der Kaiserstraße befinden sich sogar zwei direkt nebeneinander. | Bild: Julian Kares

Staus aus beiden Richtungen

Die schwierige Verkehrssituation und die damit eingeschränkte Erreichbarkeit der Stadt Waldshut sind weitere Themen, die den Werbe- und Förderungskreis beschäftigen. "Wir sind teilweise richtig abgeschnitten", erzählt Christian Straub und verweist auf den Stau, der sich regelmäßig am westlichen Ortseingang am Ochsenbuckel sowie im Osten auf der B 34 beim Gewerbepark Hochrhein bildet.

Straub berichtet von Klienten, die zu spät zu Besprechungen in seiner Anwaltskanzlei kommen, weil sie im Stau standen und lange nach einem Parkplatz gesucht haben. "Das ist mühsam", sagt er. Die drei Vorstandsmitglieder des Werbe- und Förderungskreises begrüßen, wie sie sagen, den Vorstoß des CDU-Bundestagstagsabgeordneten Felix Schreiner und von Oberbürgermeister Philipp Frank beim Bundesverkehrsministerium in Berlin, der das Ziel hat, die Verkehrssituation auf der B 34 zu entschärfen, sei es durch einen zweiten Vorstauraum für den Zollhof, durch eine dritte Spur auf der Bundesstraße östlich des Obi-Kreisels und durch eine zweite Rheinbrücke.

Die geplante Dauer bis zur Umsetzung dauert den dreien jedoch zu lang. So rechnet Dieter Bollinger, leitender Baudirektor beim Baureferat Süd des Regierungspräsidiums, mit der Fertigstellung der dritten Spur frühestens in fünf bis zehn Jahren. "Vollgas", fordert Thomas Wartner deshalb beim Thema Verkehr.

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