Schmitzingen Schönes Wetter, gute Stimmung: Unter diesen positiven Vorzeichen hatte das Obdachlosenheim St. Benedikt in der Schmitzinger Talstraße, anlässlich seines 30-jährigen Bestehens, zum Sommerfest eingeladen. Begrüßt wurden die Besucher von Ulrike Theis, Abteilungsleiterin der Wohnungsnotfallhilfe des Erzbistums Freiburg und der AGJ (Arbeitsgemeinschaft für Prävention und Rehabilitation) und von Berthold Fahrner, Leiter der AGJ-Wohnungslosenhilfe im Landkreis Waldshut. Beide lobten das inzwischen bewährte System der Obdachlosenhilfe, das einen wichtigen Zweck erfülle und vom Sozialstaat mitgetragen werde. Das Heim biete vor allem jenen Menschen ein Zuhause, die durch eine Räumungsklage ihre Wohnung verloren hätten. „Außerdem vermitteln wir ihnen all das, was sie in ihrer prekären Lage wissen sollten.“

Bedauerlich sei, „dass diese Menschen immer erst dann unsere Hilfe in Anspruch nehmen, wenn es eigentlich schon zu spät ist.“ Für die AGJ sei das Hilfsangebot kein einfacher Weg, „auch wenn wir über einige professionelle Mitarbeiter verfügen“.

Auch Ortsvorsteher Paul Granacher lobte die Einrichtung, die auch von der Bevölkerung akzeptiert werde. Als Vertreter der Pfarrgemeinde war Pater Christoph vor Ort. Das Heim bietet Platz für 20 Personen. Derzeit sind in dem Haus 17 Personen untergebracht, in der Regel in Doppelzimmern, darunter zwei Frauen in Einzelzimmern. Es finden regelmäßig Gesprächsrunden statt. Dreimal wöchentlich gibt es ein gemeinsames Mittagessen, an den restlichen Tagen müssen sich die Bewohner selbst versorgen, wobei die Küche genutzt werden kann.

Und so äußerte sich Dennis Schneider, ein Mitbewohner, gegenüber dieser Zeitung: „Ich fühle mich hier gut aufgehoben, wir haben eine schöne Wohngemeinschaft, wir sind nicht allein.“ Ähnlich äußerte sich auch sein Mitbewohner Volker Mülhaupt. Er sei gerade dabei, eine Umschulung als LKW-Fahrer vorzunehmen, und er hoffe auf eine neue berufliche Zukunft.