Ursula Freudig

Wer Probleme hat, nicht mehr weiter weiß und neue Perspektiven sucht, der kann sich professionelle Hilfe holen: Seit nunmehr 20 Jahren ist die Psychologische Beratungsstelle für Ehe-, Familie- und Lebensfragen (EFL) der katholischen Kirchengemeinde Waldshut für Hilfe, Beratung und Begleitung suchende Menschen da. Dies unabhängig von Konfession, Nationalität oder Lebensform. Geplante Jubiläums-veranstaltungen sind wegen des Coronavirus vorläufig gestrichen.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Beratungsstelle macht Einzel-, Paar- und Familienangebote und hat zwei Selbsthilfegruppen für Eltern, die Kinder verloren haben. Über Probleme zu reden ist nach Aussage des EFL-Teams in der Regel der entscheidende Schritt für Veränderungen. Eine alte Beraterweisheit nennen die Ärztin Maria Fischer-Hülser (Leiterin der Stelle) und die Sozialarbeiterin Anne Katrin Kuhn den Ausspruch „wer seine Probleme für sich behält, der behält sie“.

Zum Waldshuter EFL-Team gehört weiterhin der Theologe Hubert Tita. Alle drei haben eine vierjährige, mit einem Diplom abgeschlossene Zusatzqualifikation im Bereich Ehe-, Familien und Lebensberatung. Erste Ansprechpartnerin ist Kerstin Engler im Sekretariat. Anonyme Umfragen unter ihren Klienten bestätigen der Beratungsstelle, dass es hilft mit neutralen Personen über die eigenen Probleme zu sprechen. „Wir schauen von außen auf die Probleme und bewerten nicht, sondern versuchen gemeinsam herauszufinden, wie und auf welchem Weg es weitergehen könnte“, so Maria Fischer-Hülser.

Mehr Einzelberatungen

Einzelberatungen überwiegen, aber es geht in ihnen häufig um partnerschaftsbezogene Themen. Kom-munikationsprobleme und –störungen sind laut EFL-Jahresbericht 2019 häufigster Anlass für Beratungsge-spräche gewesen. Alle Beratungen unterliegen der Schweigepflicht.

Das erste Beratungsgespräch ist kostenfrei, danach wird nach den finanziellen Möglichkeiten der Ratsuchenden eine kleine Kostenbeteiligung vereinbart. Am Geld scheitert es nach Aussage des Beratungsteams nie. Rund zwei Drittel der Ratsuchenden sind Frauen. „Männer haben eher den Anspruch, Probleme allein zu lösen, würden sie eher kommen, wären die Möglichkeiten größer“, sagt Sozialarbeiterin Anne Katrin Kuhn.

Im Zuge des Coronavirus wurde in den vergangenen nur telefonisch nach Terminvereinbarung beraten. Ab dem 4. Mai werden zusätzlich wieder persönliche Beratungen angeboten. Dies gilt auch für die Psychologische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen des Diakonischen Werkes Hochrhein (Evangelische Kirche), die von Stefani Günter geleitet wird.

„Auch Ängste vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus“