Ursula Freudig

Einen „luftigen“ Grund mehr gibt es derzeit, um durch Tiengens Innenstadt zu bummeln: Über einem Teil der Fußgängerzone hat man nicht das alltägliche Blau oder Grau des Himmels über dem Kopf, sondern Kunst. Luftig und leicht bringen von Künstlern bemalte Stoffbahnen Farben und Formen in den offenen Raum und verbreiten südländischen Flair.

Kunst am Himmel zeigt sich in der Fußgängerzone von Tiengen, nachdem die Aktionsgemeinschaft wieder Arbeiten aus der Luftart-Aktion ...
Kunst am Himmel zeigt sich in der Fußgängerzone von Tiengen, nachdem die Aktionsgemeinschaft wieder Arbeiten aus der Luftart-Aktion aufgehängt hat. | Bild: Gerard, Roland

Luftart ist der Name des Projekts, das nicht ganz frisch ist, aber in aller Frische daher kommt: Die zwölf rund vier mal zwölf Meter großen Kunstbahnen hingen 2006 bei der ersten Tiengener Luftart über den Köpfen. „Da wegen Corona momentan so gut wie keine Aktionen und Feste möglich sind, kamen wir auf die Idee, die alten Luftart Bilder nochmals aufzuhängen“, sagt Kurt Reckermann, einer der beiden Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Tiengen.

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Kaum einer dürfte daran zweifeln, dass es eine gute Idee war: Kunst dieser Art sieht man nicht alle Tage und die Bilder haben über die Jahre nichts von ihrer Farbintensität und luftigen Ausdruckskraft verloren und spenden zudem an heißen Sommertagen wohltuenden Schatten.

Kurt Reckermann (Geschäftsführer Aktionsgemeinschaft Tiengen) mit dem Katalog zur Luftart 2006 und dem Plakat, mit dem im Großformat ...
Kurt Reckermann (Geschäftsführer Aktionsgemeinschaft Tiengen) mit dem Katalog zur Luftart 2006 und dem Plakat, mit dem im Großformat demnächst noch für das Kunstprojekt geworben wird. | Bild: Ursula Freudig

Kurt Reckermann ist wie so oft, der Mann hinter dem Projekt. Er organisierte das Aufhängen, das dieses Mal mit weniger Aufwand als 2006 verbunden war, weil bis heute die Haken in den Hauswänden stecken. Auch die Reihenfolge der Bilder wurde beibehalten. So zart der künstlerische Baldachin aussieht, so stabil ist er. Er hat sich bereits 2006 als sehr wetterfest erwiesen. Die Bahnen lassen Wind und Regen durch und sind weniger anfällig für Schäden durch Unwetter als horizontal aufgehängte Bilder. Dies eine Erfahrung, die man 2010 gemacht hat.

Der Tiengener Künstler Josef Briechle ist Ideengeber für das „himmlische“ Kunstprojekt, für das die Aktionsgemeinschaft noch mit Plakaten an Tiengens Ortseingängen werben wird. Bis zum Herbst bleiben die Kunstwerke über der Fußgängerzone gespannt. Und vielleicht wird das Wenige, das Corona dieses Jahr in Tiengen zulässt, doch noch größer. Über einen „coronakonformen“ Sonntagsverkauf und Licht- und Feuerabend wird nach Aussage von Kurt Reckermann derzeit nachgedacht.

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