So mancher kann Anekdoten darüber erzählen, was er oder sie mit dem ersten Wagen erlebt hat. Wir haben uns von Menschen aus Waldshut-Tiengen ihre Geschichten rund um das „erste Auto“ angehört. Den Startschuss macht Oberbürgermeister Martin Gruner.
So kam Gruner zu seinem Auto
„Mein erstes Auto war ein Renault 4 F6, ein geschlossener Kastenwagen in Weiß mit Lkw-Zulassung“, erinnert sich Martin Gruner. Der Wagen war gebraucht und wurde nach einem schweren Unfall wieder zusammengeflickt. Und er hatte so einige Macken: „Immer wenn es stärker geregnet hatte, musste ich ihn mit der Front nach unten an eine abschüssige Straße stellen, damit das Wasser wieder aus dem Fußraum abfließen konnte.“
Am spannendsten sei das Einlegen des Rückwärtsganges mit Revolverschaltung gewesen. „Es kam nicht selten vor, dass ich nach der Nutzung des Rückwärtsganges das Schaltgestänge wieder komplett einhängen musste. Das Einparken konnte in solchen Fällen recht schweißtreibend sein.“ Gruner erwarb den Wagen 1988 für 1400 DM, „für den Zustand viel zu viel“, wie der OB anmerkt. Das Geld dafür und für den Unterhalt habe er mit Nachtschichten als Tankstellenkassierer verdient.
So viel hat der Mini-Camper gesehen
Der Wagen hatte übrigens auch einen Spitznamen: Anton. „Der Grund für den Namen war ein verblichener Aufkleber von St. Anton auf der Heckklappe des Wagens“, erinnert sich der OB und denkt gerne an diese Zeit zurück: „Für meine Frau und mich war der Wagen eine Art Mini-Camper. Unsere Urlaube führten uns in dieser Zeit nach Frankreich, in die Pyrenäen, nach Spanien und in die Toskana. Natürlich fuhren wir jeweils über Landstraßen, um die Autobahnmaut zu sparen. Außerdem war ich mit diesem Wagen ein beliebter Umzugshelfer bei meinen Geschwistern.“
Und was wurde schließlich aus Anton? „Kurz vor der TÜV-Fälligkeit habe ich den Wagen an einen Bastler verkauft. Ich bin mir sicher, dass es kurze Zeit später in der Verwertung gelandet ist.“
Was haben Sie mit Ihrem ersten Auto erlebt?
Haben Sie noch Fotos von Ihrem ersten Auto? Eventuell auch die eine oder andere kuriose Geschichte dazu? Dann schicken Sie uns Ihre Bilder mit einem kurzen Text an hochrhein@suedkurier.de, wir sammeln und veröffentlichen diese dann online und in unserer Zeitung.