Die starken Regenfälle, das steigende Wasser in den Kellern und die enorme Hilfsbereitschaft beim Beseitigen der Schäden sind den Stühlingern noch in guter Erinnerung. Ende Juni 2024 traf ein Starkregenereignis die Stadt mit voller Wucht und richtete große Schäden am Pflegeheim ‚In den Brunnwiesen‘ und am Schulzentrum an. Auch viele Privatleute waren betroffen.

„Meine Stiefel, verdreckt mit dem Kalkschlamm von damals, sind für mich bleibendes Zeichen der großen Hilfsbereitschaft. Ich war mit diesen Stiefeln nur einer von ganz, ganz vielen Helfern. Die Hilfsbereitschaft war groß, aber ebenso die Schäden“, erinnert sich Ortschronist Arnfried Winterhalter an die Ereignisse.

Blick auf das Wetter mit anderen Gefühlen

Ein der Betroffenen waren Jens und Betina Bryssinck. „Tatsächlich hören wir nun die Wetterprognosen mit anderen Gefühlen. Trotzdem geht das Leben weiter und mit jedem Gewitter, welches die Systeme nicht überfordert, wird es besser“, erklärt Jens Bryssinck. Die Familie habe nun erheblich in die Sicherheit des Hauses investiert. „Wir glauben, dass durch ein vergleichbares Ereignis kein Wasser mehr ins Gebäude gelangt.“

Jens Bryssinck kann heute wieder lachen. Er und seine Familie haben viel in die Sicherheit ihres Hauses investiert.
Jens Bryssinck kann heute wieder lachen. Er und seine Familie haben viel in die Sicherheit ihres Hauses investiert. | Bild: Heidi Rombach

Er erinnert sich noch gut an die Ereignisse vor mehr als einem Jahr. „Nachdem der Starkregen eine Stunde lang nicht nachgelassen hatte, gelangte das Wasser durch unsere Gärten aufs Grundstück.“ Das Wasser stieg schnell auf 80 Zentimeter an und flutete die Wohnräume etwa 15 Zentimeter hoch mit einer Mischung aus Sedimenten und Düngemitteln von den Feldern.“

Der Garten von Betina und Jens Bryssinck in der Hallauer Straße in Stühlingen.
Der Garten von Betina und Jens Bryssinck in der Hallauer Straße in Stühlingen. | Bild: Jens Bryssinck

Die Schäden am Gebäude wurden laut Bryssinck mittlerweile allesamt von örtlichen Handwerksbetrieben repariert. Die Kosten für die Reparatur seien von der Versicherung schnell und unbürokratisch reguliert worden.

Jens Bryssinck zeigt sich zuversichtlich. „Natürlich fließt in eine solche Maßnahme auch die eine oder andere Aufwertung ein. Das häusliche Abwassersystem wurde optimiert, und modernisiert wurde natürlich auch.“

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Einer derartigen Wetterlage könne man nichts entgegensetzen, weiß die Familie nun aus Erfahrung. „Man kann aber vermeiden, dass das Wasser in das Gebäude gelangt. Wir haben das Haus jetzt so abgedichtet, dass kein Wasser mehr eindringen kann. Natürlich müssen beim Verlassen des Hauses alle Fenster fest verschlossen sein. Aber daran haben wir uns gewöhnt“, unterstreicht Jens Bryssinck.

Den Helfern unendlich dankbar

Das Gewitter mit Schlammwasser im Garten und Keller ist auch bei Claudia Kienzle, die in der Hallauer Straße gegenüber dem Pflegeheim wohnt, noch nicht vergessen. „Uns geht es den Umständen entsprechend wieder gut. Der Keller und der Garten standen schnell und sehr hoch auf circa 1,10 Meter unter Wasser“, erinnert sie sich.

Hilfe kam von der Feuerwehr Blumegg, die das Wasser abpumpte. Auch zahlreiche freiwillige Helfer unterstützen die Familie bei der Schlammbeseitigung und bei den Aufräumarbeiten. „Ihnen möchten wir bei dieser Gelegenheit von Herzen danken“, sagt Karl Kienzle.

Das Anwesen der Familie Kienzle am Tag des Unwetters. Die Feuerwehr hat in diesem Bild bereits einiges an Wasser abgepumpt. Das Wasser ...
Das Anwesen der Familie Kienzle am Tag des Unwetters. Die Feuerwehr hat in diesem Bild bereits einiges an Wasser abgepumpt. Das Wasser stand damals noch höher, fast unterhalb der Hecken-Kante. | Bild: Yvonne Würth

Personen kamen bei dem Unwetter glücklicherweise nicht zu Schaden. Ein materieller und finanzieller Schaden sei aber entstanden. Vor allem schmerzt der Verlust von Dokumenten, Erinnerungsstücken, elektrischen Geräten und des Autos. „Es sind leider noch nicht ganz alle Schäden behoben“, schildert Claudia Kienzle.

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