Viel und teils heftig diskutierten Gesprächsstoff hat es beim Dorfrundgang mit Oberbürgermeister Philipp Frank in Detzeln gegeben. Die Ortsvorsteherin Esther Koch, begleitet von drei Ratsmitgliedern, hatte für die knapp 20 Teilnehmer ein inhaltsträchtiges Programm zusammengestellt. Während der knapp zwei Stunden zeigte sich, dass es für den Oberbürgermeister auch in Detzeln viel zu hören und zu sehen gab.

Schon beim Start am Gemeindehaus wurden viele Wünsche (Hofplatzgestaltung, neuer Hallenboden, zu kleine Verwaltungsräume) aufgezeigt. Der Oberbürgermeister sagte angesichts dieser Auflistung: „In der Stadtverwaltung haben wir zu wenig Leute für zu viele Themen.“ Der Rathauschef erfasste die Anliegen und diktierte sie seiner Sekretärin Stephanie Meyer ins Notizbuch: Probleme der Straßenentwässerung, Bodenbelagsprobleme auf dem Friedhof, im Sportraum und auf dem Radweg, von Nachfragen nach Bauplätzen, Umgestaltung der Bushaltestelle bis hin zum Verkauf des historischen Vogteigebäudes in Detzeln.
Darüber hinaus bekam der OB den Frust und Ärger von zwei bauwilligen Bürgern zu spüren, die das aus ihrer Sicht zögerliche und unbefriedigende Verwaltungshandeln im Baurechtsamt als „unfassbar“ bezeichneten. Eine teils hitzige Diskussion entwickelte sich um den laut Stadtgärtnermeister Bernd Kramm wohl ältesten Baum auf Stadtgemarkung. An dem in Dezteln als Dorf- oder Siegeslinde bezeichneten ortsbildprägenden Baum am Vogteigebäude brach jüngst ein Ast ab und beschädigte ein darunter stehendes Auto.
Die ungeklärte Haftungsfrage führte zu Überlegungen, ob der Baum noch bleiben darf. Die Antwort des Leiters der Stadtgärtnerei ließ keinen Zweifel erkennen, dass der Baum grundsätzlich noch stabil sei. Er sagte: „Aus fachlicher Sicht wäre es ein Frevel, ihn zu fällen.“ Jedoch sollte eine Fachfirma die Krone sichern und das Totholz entfernen, dann sei der Baumriese für Jahre stabil.
Kopfschütteln gab es dann über ein städtisches, 1200 Quadratmeter großes erschlossenes Grundstück im Ortsetter, das seit 1996 trotz vieler Bauanfragen ungenutzt ist. Auf die Frage eines Interessenten: „Was hat die Stadt mit dem Grundstück vor?“, gab es keine Antwort.