Es war ein rundum gelungener Fasnachtsauftakt in der Tiengener Linde: Rund 70 Mitglieder der Tiengener Bürger- und Narrenzunft 1503 Tiengen und etliche Gäste starteten mit einer humorvollen Sitzung am 11.11. um 11.11 Uhr in die kommende Fasnachtssaison.

Das Lachen, die gute Laune, das närrische Wort und „erlesene“ Geschenke standen wie immer im Vordergrund. Es war eine ganz besondere Sitzung, denn Tobias Fritz leitete sie erstmals in seiner Funktion als neuer Zunftmeister. An seiner Seite Narrenmutter Susanne Franz, Narrenbolizei Oliver Stanek und Ehrenzunftmeister Albert Ebner. Fritz meisterte seine Premiere in bester Narrenart mit flinker Zunge und flotten Sprüchen.

Die „Debütanten“: Bürgermeisterin Petra Dorfmeister und Zunftmeister Tobias Fritz meisterten ihre Auftritte in der Sitzung ...
Die „Debütanten“: Bürgermeisterin Petra Dorfmeister und Zunftmeister Tobias Fritz meisterten ihre Auftritte in der Sitzung zum Fasnachtsauftakt vorbildlich. | Bild: Ursula Freudig

Auch wenn er schon im Sommer zum Zunftmeister gewählt wurde, ließen es sich die Surianer nicht nehmen, ihn in der Linde nochmals symbolisch in sein Amt einzuführen: Sie schnitten die Zöpfe der Perücke auf dem Kopf seines Vorgängers Ralf Siebold ab und überreichten sie Tobias Fritz.

Einstand von Petra Dorfmeister

Eine Premiere war es auch für Petra Dorfmeister. Die Tiengener Zunft hatte mit den Worten des Zunftmeisters, der „schönen Bürgermeisterin“ eindeutig den Vortritt vor dem Oberbürgermeister gegeben. „Es ist besser, er ist in Waldshut“ sagte Fritz, was ihn aber nicht hinderte, Petra Dorfmeister gleich ein paar Zunftregeln mit auf den Weg zu geben. Dass diese ihre Wirkung verfehlten, machte die Bürgermeisterin mit einer wunderschön gereimten, aber inhaltlich knallharten Rede deutlich.

Sie will im Zunftrat die Frauenquote einführen und warnte mehrmals: „Ihr Männer zieht euch warm an“ und unterstrich dies, indem sie Tobias Fritz ein paar handgestrickte, echte Dorfmeister-Socken überreichte.

Geschenke mit Witz

Witzige, mit närrischem Einfühlungsvermögen ausgesuchte Geschenke machten die Runde. Volksbank-Chef Stefan Aust zum Beispiel bekam vom Zunftmeister ein Stück Narrenleine überreicht, damit bei den Gewinnspielen der Volksbank endlich auch einmal ein gescheiter Preis vergeben werden kann. Silvia Knöpfle von der Sparkasse erhielt ein Rettungspaket für erfrierende Mitarbeiter im Zuge des Energiesparprogramms ihrer Bank. Bei dem Geschenk an die Aktionsgemeinschaft Tiengen stand Tobias Fritz sogar auf seinen Stuhl, um mit Nachdruck dagegen zu protestieren, dass beim diesjährigen Jazzfest Waldhaus Bier und nicht mehr Rothaus Bier ausgeschenkt wurde.

Wie immer begleitete Livemusik die närrische Sitzung. Der Alleinunterhalter Guido Heidenreich hatte schwungvoll aufgespielt. Ebenso wie immer endete die Sitzung kulinarisch: Mitarbeiter der Linde servierten eine dampfende Mehlsuppe.

Fasnachtstermine im Schwarzwald, am Hochrhein und am Bodensee finden Sie in unserer Übersicht.