Närrische Deko wird in Waldshut und Tiengen zeigen, es ist Fasnacht. Und die Narrenzeitung wird in beiden Städten lustige Geschichten unters Volk bringen – so wie jede Fasnacht. Aber alles andere, wie das Wecken, Schulen- und Behördenschließen, Kinderbälle, Umzüge, Fasnachtsverbrennungen, Saalfasnachten, in Waldshut die Närrische Gass‘ und in Tiengen das Narrengericht sowie die Hoorige Mess‘, fallen komplett aus oder werden in coronakonformer Weise angeboten.
Fasnacht in Waldshut

Die Tiengener Hoorige Mess‘ der Aktionsgemeinschaft Tiengen ist schon länger abgesagt. Die aktuell geltende Corona-Verordnung des Landes lässt wenig zu. Zusammenkünfte und Veranstaltungen im öffentlichen Raum sind bis auf wenige Ausnahmen untersagt. Zudem gelten strenge Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen. Dies mindestens bis zum 14. Februar.
Fasnacht in Tiengen

Mit Fasnacht zum Mitnehmen und Internet-Angeboten setzt die Narro-Zunft 1411 in Waldshut kreative Ideen um. „Auch wenn uns die Seuche plagt, wir Narren sind trotzdem am Start“, so lautet die selbst formulierte Devise der Zunft. „Alle Zunftmitglieder sind hochmotiviert und setzen alles daran, andere an der guten Laune teilhaben zu lassen, wir zeigen, dass die Fasnacht uns wirklich am Herzen liegt“, sagt Zunftmeister Stephan Vatter.
Auf der Homepage und Facebookseite der Narro-Zunft ist bereits Närrisches zu erleben, wie ein Miniaturumzug und das „Geltendrummler TV“. Viel Zeit und auch Geld hat die Narro-Zunft nach Aussage ihres Vorstands investiert, um allen Widrigkeiten zum Trotz Fasnacht zu machen. Die Zunft hofft jetzt, dass viele bei den Angeboten mitmachen und Freunde und Gönner sie auch dieses Jahr finanziell unterstützen.

Die Bürger- und Narrenzunft Tiengen verzichtet auf Online-Angebote. „Man sitzt vor dem Computer und schaut zu, wirklich lustig finde ich das nicht und solche Angebote kosten auch viel Geld“, sagt Zunftmeister Ralf Siebold. Bislang sieht er mit Blick auf die aktuell geltenden Corona-Vorgaben wenig Spielraum dafür, dass, über Narrenwäsche und Narrenzeitung hinaus, etwas stattfindet.
Kein Düengemer Obed wird die Stadthalle füllen, kein Narrengericht einen Angeklagten ans Folterrad bringen, um die beiden alljährlichen Höhepunkte der Zunftfasnacht zu nennen. Sollten ab Februar die Vorgaben doch noch etwas gelockert werden, könnte laut Zunftmeister vielleicht doch etwas auf der Straße gehen. Das große Hochrhein-Narrentreffen, das die Zunft am 23. Januar ausgerichtet hätte, wurde bereits im Herbst 2020 abgesagt. Zur finanziellen Situation der Tiengener Zunft sagt Zunftmeister Siebold: „Wir drehen im Moment jeden Euro zwei Mal um, bevor wir ihn ausgeben.“