Lange Wartezeiten vor den Toiletten haben offenbar so manchem Besucher den Spaß an der Hoorige Mess gehörig verdorben. Zumindest kritisieren zwei Besucher, dass die Veranstalter von der Aktionsgemeinschaft Tiengen deutlich zu wenige Toiletten für die tausenden Besucher vorgehalten hätten. Deren Geschäftsführerin Nicola Kögel zeigt sich im Gespräch mit unserer Zeitung von der Kritik überrascht, sagt aber zu, die Vorwürfe zu prüfen.

Besucher: „Hygienische Bedingungen katastrophal“

Wie Sonja Merkt, Besucherin der Hoorige Mess, darstellt, waren vor allem Frauen die Leidtragenden eines eklatanten Mangels an Toiletten. An einem ausgeschilderten Toilettenplatz in der Innenstadt sei nämlich lediglich ein Plumpsklo vorhanden gewesen, jedoch acht Pissoirs für Männer.

Vor den öffentlichen Toiletten hätten sich lange Schlangen mit bis zu 50 Minuten Wartezeit gebildet, so Merkt. Security-Mitarbeiter hätten verhindert, dass Frauen die drängende Notdurft auf der Männertoilette verrichteten. „Deshalb konnte man in der Warteschlange wie bei einem Autostau beobachten, wie die eine oder andere ausscherte und einen Platz hinterm Gebüsch oder Auto aufsuchte.“

Aber auch aus Sicht männlicher Besucher „waren die hygenischen Bedingungen in diesem Jahr katastrophal“, wie Wolfgang Endres aus Lauchringen rekapituliert: „Das Angebot an WC-Anlagen war im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduziert, überall lange Warteschlangen und Unverständnis für das Angebotene.“ Es sei als eine Art Sparmaßnahme wahrgenommen worden, so Endres, der jedoch vorschlägt, kommendes Jahr stattdessen lieber eine Eintrittsgebühr zu erheben, und im Gegenzug das Angebot zu erhöhen.

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Aktionsgemeinschaft will nächstes Jahr nachbessern

Im Gespräch mit unserer Zeitung zeigt sich Nicola Kögel von derartigen Schilderungen überrascht, denn diese deckten sich gar nicht mit ihrem eigenen Eindruck. „Die Stadt war zwar durchweg gut besucht, aber nie so überlaufen, dass es Probleme hervorgerufen hätte“, betont sie. Freilich könne es zu gewissen Stoßzeiten durchaus an der einen oder anderen Stelle zu Wartezeiten gekommen sein. „Gegen 14 Uhr war in etwa der Höhepunkt der Besucherzahlen.“

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Keineswegs habe die Aktionsgemeinschaft an der Anzahl der Toilettenwagen gespart, sondern sich an den Vorjahren orientiert. Das Angebot zu erhöhen sei voraussichtlich schwierig, denn an diesem Tag seien bereits alle verfügbaren Anlagen, die in einer vertretbaren Entfernung zu haben seien, im Einsatz. Gleichwohl werde die Aktionsgemeinschaft die Angelegenheit überprüfen und bei einer Nachbesprechung mit den anderen beteiligten Organisationen und Verbänden thematisieren – und gegebenenfalls nachbessern.

„Detaillierte Hinweise zu solchen Vorkommnissen, am besten mit Angabe einer ungefähren Uhrzeit, wären dabei hilfreich“, ergänzt Kögel. Diese könnten direkt bei den Vertretern der Aktionsgemeinschaft Tiengen eingereicht werden.

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