Hoorige Mess in Tiengen und Städtlefasnacht in Laufenburg sind die Publikumsmagneten – Straßenfasnachten mit Tausenden von Narren. Alkohol fließt, das Gedränge ist groß. Da bleiben Streitereien zuweilen nicht aus. Die Einsatzkräfte von DRK und Polizei hatten am vergangenen Wochenende wieder viel zu tun. Ein negativer Höhepunkt: Für sechs Festbesucher endete das Fasnachtswochenende im Gewahrsam bei der Polizei.

DRK beim Fasnachtsumzug 2024 in Wehr.
DRK beim Fasnachtsumzug 2024 in Wehr. | Bild: Monika Olheide

Tumult bei der Städtlefasnacht in Laufenburg

Zu einem Tumult kam es am Samstag, 10. Februar, beim Fasnachtstreiben in der Altstadt in Laufenburg, bei zwei Polizisten leicht verletzt wurden, schreibt Polizeisprecher Mathias Albicker in einer Pressemitteilung am Montag, 12. Februar. Ein Festbesucher soll ein Messer gezogen und damit die Beamten bedroht haben.

Eine Gruppe mit jungen Menschen soll im Lauf des Abends aufgefallen sein. Die Polizei ermahnte dann um 22.20 Uhr einen betrunkenen 18-Jährigen. Der beleidigte die Polizisten, die ihn in Gewahrsam nahmen.

Währenddessen habe ein 25-Jähriger die Polizisten mit einem Messer bedroht. Es gelang ihnen, dem Mann das Messer zu entreißen und ihn zu überwältigen. Dabei wurden die beiden Beamten verletzt. Auch er kam in Gewahrsam.

Ein weiterer 25-Jähriger soll sich eingemischt und die Polizisten angegriffen haben. Und ein Unbekannter setzte gegen die Beamten Pfefferspray ein. Er konnte flüchten, der 25-Jährige musste ins Gewahrsam.

Die Polizei Görwihl (07764 932998-0) ermittelt und sucht Zeugen.

Damit war der Abend für die Einsatzkräfte nicht zu Ende. Die Polizei nahm vier Körperverletzungen auf, ein Besucher beleidigte die Beamten, drei weitere landeten im Gewahrsam.

„Mit geschätzten 6500 Besuchern war die Fastnachtsveranstaltung stärker frequentiert als in den Vorjahren“, schreibt Albicker abschließend.

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DRK Laufenburg-Luttingen besonders am Samstag gefordert

Die Städtlefasnacht erfordert auch eine erhöhte Präsenz der DRK-Einsatzkräfte. So war das DRK Laufenburg-Luttingen von Freitag bis Sonntag, 9. bis 11. Februar, mit 23 Sanitätern im Einsatz. Unterstützt von der Informations- und Kommunikationsgruppe (IuK) des Kreisverbands Waldshut mit dem Einsatzleitwagen, vom DRK Wehr und Rickenbach sowie First Respondern aus Laufenburg. Das DRK Görwihl stellte einen Sanitätscontainer.

Die Bilanz an drei Tagen: 21 Hilfeleistungen, davon drei Transporte in Krankenhäuser. 75 Prozent der Behandlungen fielen auf den Fasnachtssamstag, wie Bruno Sonnenmoser vom DRK Laufenburg-Luttingen in einer Pressemitteilung schreibt. Der Einsatz von Plastikbechern statt Glasflaschen habe sich bei den Verletzungsmustern positiv bemerkbar gemacht.

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Bei der Hoorige Mess in Tiengen bleibt es vergleichsweise ruhig

Polizei, Bundespolizei, kommunaler Ordnungsdienst und Sicherheitsleute waren mit einem starken Aufgebot bei der Hoorige Mess in Tiengen unterwegs. „Es war relativ ruhig“, sagte Polizeisprecher Mathias Albicker im Telefonat mit dem SÜDKURIER, „es gab überwiegend Rangeleien, bei denen wir geschlichtet haben.“

Relativ ruhig – aber eben nicht ganz. Eine alkoholisierte Frau griff Polizisten an und beleidigte sie. Weswegen sie nun zwei Anzeigen am Hals hat. Die Einsatzkräfte mussten fünf Platzverweise aussprechen und durchsetzen. Zwei Anzeigen wurden geschrieben wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Unterm Strich stehen also vier Anzeigen. Das sind fünf weniger als 2023, wie Albicker in seinem ersten Fazit nach dem Einsatz am Samstag berichtet. Er sprach indes von 5000 Besuchern, die in der Tiengener Innenstadt Fasnacht feierten.

Das DRK hat mehr zu tun als bei der Tiengener Straßenfasnacht 2023

Das Waldshuter DRK war für alle Fälle vorbereitet. 25 Einsatzkräfte der DRK-Ortsvereine Waldshut, Tiengen und Stühlingen mit zwei Notärzten leisteten in Tiengen Dienst – unter der Leitung von Ralf Rieple. Schreibt Stefanie Möller, Sprecherin des DRK-Kreisverbands Waldshut in ihrer E-Mail.

In der Fahrzeughalle der Tiengener Feuerwehr ist die Unfallstelle eingerichtet.
In der Fahrzeughalle der Tiengener Feuerwehr ist die Unfallstelle eingerichtet. | Bild: DRK Kreisverband Waldshut

Wie jedes Jahr richtete das DRK in der Fahrzeughalle der Feuerwehr Tiengen eine Unfallhilfestelle ein. Vier Patienten konnten hier gleichzeitig behandelt werden. „Sie hätte innerhalb von kürzester Zeit auf bis zu zehn Behandlungsplätze hochgefahren werden können“, schreibt Möller weiter.

Von hier aus starteten die drei Rettungswagen, das Notarzteinsatzfahrzeug und ein Krankenwagen zu den Einsätzen. Auf dem Veranstaltungsgelände waren Streifen zu Fuß unterwegs, die das Geschehen im Blick behielten und die Narren direkt ansprachen.

Zwei Sanitäterinnen behandeln einen Patienten.
Zwei Sanitäterinnen behandeln einen Patienten. | Bild: DRK Kreisverband Waldshut

Es gab laut Möller 26 Einsätze. „Sie waren zum größten Teil auf starken Alkoholkonsum zurückzuführen.“ Sechs Patienten seien direkt ins Krankenhaus gebracht worden. Weitere seien vor Ort oder eben in der Unfallhilfestelle behandelt worden.

Möller: „Unterm Strich gab es ein deutlich höheres Einsatzaufkommen als bei der Hoorige Mess im vergangenen Jahr.“

Sie hebt überdies die „hervorragende Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr und Sicherheitsdienst“ hervor.

Keilerei und demolierte Autos beim Nachtumzug in Klettgau-Erzingen

Unschöne Szenen spielten sich am Rand des Nachtumzugs in Klettgau-Erzingen ab. Wie Polizeisprecher Mathias Albicker am Telefon berichtet, wurden auf einem Parkplatz in der Clissoner Straße drei Autos demoliert. Die Polizei Waldshut-Tiengen (07751 8316-0) hofft auf Hinweise.

Und: Zwei Gruppen seien aufeinander losgegangen. Es sei zu vier Körperverletzungen gekommen. Die Polizei schrieb drei Anzeigen.

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