Sabine Hartmann-Müller will am Fasnachtssamstag, 1. März, die Justiz mit ihren eigenen Waffen schlagen. Die CDU-Landtagsabgeordnete ist die Delinquentin 2025 und muss sich wegen diverser Missetaten vor dem Hochnotpeinlichen Malefiznarrengericht zu Düenge behaupten.
Allein auf ihren – wenn gleich „hochkompetenten“ – Fürsprech Bernd Müller will sie sich dabei allerdings nicht verlassen. „Auch die Landesjustizministerin Marion Gentges wird meine Verteidigung übernehmen. Dann habt ihr gar nichts mehr zu sagen und mir kann gar nichts passieren“, sagt Hartmann-Müller selbstbewusst und siegessicher.
„Dann können wir uns auf einen historischen Freispruch freuen“, frohlockt der Verteidiger, während Richter Klaus-Dieter Ritz und Ankläger Klaus Danner kurz mit der Fassung ringen müssen. Doch dann weiß der Ankläger Rat: „Ich kenne den Fahrer gut, er soll die Ministerin einfach woanders hinbringen.“ Und wenn das doch nicht klappt? „Dann muss sie mitangeklagt werden und wir können gleich zwei aufs Folterrad spannen“, fordert Danner.

Die kleinen Scharmützel beim Pressegespräch lassen schon erahnen, dass sich die Besucher am 1. März, 11.11 Uhr, vor dem Storchenturm wieder auf ein echtes Spektakel freuen dürfen. „Wir wollen dem Publikum einfach gute Unterhaltung bieten. Das Narrengericht lebt auch von den Angeklagten“, erklärt Klaus Danner. Und Klaus-Dieter Ritz fügt hinzu: „Wir sind ein robustes Narrengericht. Es sind auch mal derbe Sprüche dabei, aber wir wollen niemanden vorführen.“
Was wird der Angeklagten vorgeworfen?
Narrenbolisei Oliver Stanik musste nicht lange suchen, um genug Vergehen für die Anklageschrift zu finden. „Sie schwimmt gerne im uns heiligen Rhein – jedoch ausschließlich mit der Strömung. Dies wohl, um schnellstmöglichst ihre anvisierten politischen Ziele zu erreichen“, berichtet Ankläger Klaus Danner vorwurfsvoll.
Zudem habe sich Hartmann-Müller als „sehr behäbiges, träges und mutloses Mitglied des Verkehrsausschusses“ nicht genügend für den Ausbau und die Elektrifizierung der miserabelsten Bummel-Bahnstrecke Deutschlands (der Hochrheinbahn) eingesetzt.
Lobend erwähnte Danner zwar den Einsatz gegen die Schweizer Landnahme, befürchtet aber, dass sie damit egoistische Ziele verfolge und sich nur ein bleibendes Denkmal setzen wolle. „Mehr noch: Sie will sich selbstherrlich zur Patronin und Schutzherrin des Schwyzertags erheben.“

„Alles haltlos“, wehrt die Politikerin aus Rheinfelden die Vorwürfe ab. „Sabine ist unschuldig“, ist auch Fürsprech Bernd Müller überzeugt. Beide sehen der Verhandlung am 1. März äußerst gelassen entgegen – nicht nur wegen des doppelten juristischen Beistands. Als Klaus Danner ihr am Telefon die Anklage eröffnete, weilte die Politikerin mit der CDU-Landtagsgerade im Vatikan im Rom. „Ich fühle mich also auch seelisch gestärkt, der Anklage entgegenzutreten.“
5 Fakten zum Tiengener Narrengericht
Welche Strafe erwartet die Delinquentin?
Im Falle einer Verurteilung ketten die Henker unter der Leitung von Rolf Krämer die Landtagsabgeordnete an das Folterrad. Zudem muss sie das Gericht zum Delinquenten-Essen einladen und erhält noch eine individuelle Strafe obendrauf. Der letztjährige Angeklagte Peter Kaiser, OB-Stellvertreter und in zahlreichen Waldshuter Vereinen engagiert, musste etwa als Täfelebub beim Umzug am Schwyzertag die Bürger- und Narrenzunft anführen.
Anders als in den Vorjahren wird Peter Kaiser nach verbüßter Strafe nicht in der Sitzung des Narrengerichts, sondern bereits eine Woche zuvor beim Düengemer Obend am 22. Februar zum Ritter geschlagen.„Wir wollten das Narrengericht etwas kompakter machen. Unser Ziel ist es, unter einer Stunde zu bleiben“, so Klaus-Dieter Ritz.

Eines ist dem Narrenrichter wichtig: Hinter der Anklage der CDU-Landtagsabgeordneten stecke kein Wahlkampf: „Wir sind zwar nicht objektiv und nicht unvoreingenommen, aber wir sind nicht politisch.“ Die Angeklagte sei längst ausgewählt gewesen, als feststand, dass es Neuwahlen geben wird. Die Entscheidung für Hartmann-Müller sei bereits im Herbst gefallen und somit vor dem Aus der Ampel-Koaltion.
Das Hochnotpeinliche Malefiz Narrengericht zu Düenge der Bürger- und Narrenzunft Tiengen, tagt am Samstag, 1. März, um 11.11 Uhr beim Storchenturm.
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