Der Termin

„Ich bin angenehm überrascht“, sagte OB-Kandidat Martin Gruner, nachdem er am Freitag zu seiner Vorstellung in Oberalpfen 40 interessierte Bürger begrüßen durfte. Bei seinen Besuchen in den Ortsteilen lerne er die Menschen jetzt ganz anders kennen. Diese seien im Umgang sehr entspannt.

Der Andrang

Um den vielen Besuchern im Gemeinderaum am Waschhüsle einen Platz zu bieten, rückte Ortsvorsteher Armin Arzner kurzerhand Tische und Stühle.

Der Ansatz

Zu Beginn ließ Gruner seinen Werdegang und berufliche Stationen revuepassieren und stellte dann einige Punkte aus seinem Programm heraus. Es müsse eine Symbiose geben zwischen Stadt und Ortsteilen und der Ausbau der Mobilität sei wichtig.

Das wollen die Bürger wissen

Öffentlicher Nahverkehr

Dazu gab es auch Anmerkungen aus der Bürgerschaft, dass man mit dem Bus noch relativ gut nach Waldshut hinunterkomme, aber dann nicht mehr hinauf. Eine Bürgerin erzählte, dass sie sich zwei Jahre lang auf einen Pendlerparkplatz am Waldshuter Bahnhof beworben habe, bis sie ihn endlich bekam.

Auch wenn man in Waldshut einkaufen gehen möchte, stünden meistens schon ab 11 Uhr keine Parkplätze mehr zur Verfügung. Ganz zu schweigen von dem Verkehrschaos durch die Lastwagen.

Daraufhin erklärte Martin Gruner, dass noch bis Mitte 2030 mit einem Anstieg des Verkehrsaufkommens zu rechnen sei und dort dringender Handlungsbedarf bestünde. „Wir müssen dazu viele Gedankenspiele aufnehmen.“

Parkplätze

Ein Parkhaus ließe sich zum Beispiel viel günstiger erstellen als eine Tiefgarage. Auch die Durchgängigkeit der B34 sei für die Stadt von großer Bedeutung, daher sei es wichtig, überregional dafür zu kämpfen, dass Lösungen entwickelt werden.

Rheinbrücke und Lastwagenverkehr

Gleichzeitig müsse man sich in Berlin und Bern dafür einsetzen, dass die Planungen für eine neue Rheinbrücke auf Höhe des Obi-Kreisels vorangetrieben werden. 

Für die Steuerung des Lastwagen-Verkehrs könnten ein Zoll-Vorstauraum, Verkehrsleitsysteme, Ampelschaltungen und dynamische Verkehrsmanagement-Syteme zum Einsatz kommen.

Gebäudemanagement und Energiesparen

Da 170 Gebäude der Stadt erhalten werden müssen, war eine weitere Frage, ob man sich Sorgen machen müsse, dass die Stadt sich von Immobilien trennt.

Darauf antwortete der OB-Kandidat, dass die Gebäude in den Ortschaften, wie das, in dem wir uns gerade befinden, Treffpunkte sind, die auch genutzt werden und die es einfach braucht. Wichtig wäre, dass man hier mehr regenerative Energien einsetzen muss.

Geothermie sei im Kommen, da gebe es inzwischen sehr gute Verfahren. Mehr Wärmepumpen, Photovoltaik und auch Kläranlagen könnten eine beachtliche Abwärmequelle liefern.

Neubaugebiet Oberalpfen

‚Warum stagniert das Neubaugebiet in Oberalpfen?‘, ist die nächste Frage, die Martin Gruner damit erklärt, dass Personal fehle, woran man arbeiten müsse. Darüber hinaus seien Zinsen und Baupreise gestiegen, womit auch ein Baurückgang einhergegangen sei. Das müsse man beobachten.

Warum er OB werden will

„Welchen Grund sollte ich haben Sie zu wählen und nicht den OB?“, fragt ein junger Mann aus dem Zuhörerkreis. Darauf Gruner: „Ich war 14 Jahre lang für die Stadt Waldshut-Tiengen tätig, daher kenne ich viele der handelnden Akteure in der Stadt sowie in den Ortsteilen und weiß, dass mehr bewegt werden kann, als es derzeit der Fall ist.“

Weiterhin kenne er die Stadt sehr gut, was das Baurecht und den technischen Bereich angeht. Die Performance in den letzten Jahren hätte besser sein können und er glaube, dass es besser geht. Er wolle auch, dass man wirklich eine Wahl hat und sei überzeugt, dass ein Wechsel an der Spitze neues Potenzial freisetzen könne.

Das Fazit

Nach der Vorstellungs- und Fragerunde ging es aufgrund der hohen Teilnehmerzahl nicht wie geplant auf einen Rundgang, sondern nur bis vor das Feuerwehrhaus, wo Getränke warteten und noch ein reger Austausch mit dem OB-Kandidaten stattfand.

Austausch mit OB-Kandidat Martin Gruner bei Erfrischungsgetränken.
Austausch mit OB-Kandidat Martin Gruner bei Erfrischungsgetränken. | Bild: Melanie Mickley

Weitere Termine

Freitag, 30. Juni, 17 Uhr

Indlekofen, Vorstellung und anschließender Rundgang

Mittwoch, 5. Juli, 19 Uhr

Große Wahlarena des SÜDKURIER Medienhaus zur Oberbürgermeisterwahl in der Stadthalle Waldshut.

Samstag, 8. Juli, 9.30 bis 12.30 Uhr

Tiengen, Infostand Löwendenkmal zur OB-Wahl

Dienstag, 11. Juli 2023, 19 Uhr

Offizielle Kandidatenvorstellung, Stadthalle Waldshut.

Mittwoch, 12. Juli 2023, 19 Uhr

Offizielle Kandidatenvorstellung, Stadthalle Tiengen.

Freitag, 14. Juli, 18 Uhr

Gurtweil, Vorstellung und anschließender Rundgang

Samstag, 15. Juli, 9.30 bis 12.30 Uhr

Waldshut Fußgängerzone, Infostand zur OB-Wahl

Samstag, 22. Juli, 9.30 bis 12.30 Uhr

Tiengen Fußgängerzone, Infostand zur OB-Wahl

Sonntag, 23. Juli 2023, 8 bis 18 Uhr

Oberbürgermeisterwahl in Waldshut-Tiengen.

Alles rund um die OB-Wahl

Am 23. Juli 2023 wählt Waldshut-Tiengen einen Oberbürgermeister. Wir halten Sie während des Wahlkampfs bis zur Wahl auf dem Laufenden. In unserem Überblicksartikel erfahren Sie alles Wissenswerte und alle aktuellen Entwicklungen rund um die OB-Wahl:

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SÜDKURIER-Wahlarena am 5. Juli

Damit die Bürger Waldshut-Tiengens sich eine Meinung bilden können, wer künftig die Geschicke der Großen Kreisstadt lenken soll, lädt der SÜDKURIER am Mittwoch, 5. Juli, zu einer großen Wahlarena in die Waldshuter Stadthalle. Die Bewerber werden sich den Fragen der beiden Moderatoren, Markus Baier, Redaktionsleiter Waldshut, und Andreas Gerber, Redaktionsleiter Bad Säckingen, stellen und das vor einem bis zu 700 Personen starken Saalpublikum. Einlass für die Veranstaltung ist bereits um 18 Uhr.

Wie Sie dabei sein können? Alles Wissenswerte zur Teilnahme haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.