Wir ziehen warme Kleidung an, die Tiere schützen sich vor Kälte mit einem längeren und dickeren Fell oder Gefieder, die zudem oft eine andere Einfärbung bekommen.
Im Waldshuter Wildgehege können aufmerksame Besucher gut den Wandel der Natur im Herbst sehen. Mensch und Tier stellen sich auf den Winter ein. Das Wild ist nach Ende der Brunstzeit wieder entspannt und besonders zutraulich, erste Futtermittel sind eingelagert und der Kiosk von Silke Waizenhöfer hat bis März 2025 Winterpause.
Es ist allgemein ruhiger im Wildgehege, was viele Besucher schätzen. Für die Mitarbeiter des Wildgeheges wird die Arbeit aber nicht weniger. Rund 200 Tiere müssen täglich versorgt werden. Heu, Maissilage und spezielles Trockenfutter (Peletts) wird verfüttert.

Abwechslung bekommen die Tiere durch Fallobst, Kastanien und Eicheln, die auch jetzt noch zur Freude des Wildgehegeteams von der Bevölkerung gebracht werden. Wie immer können Besucher das Wild auch über den Winter selber füttern, aber mit Blick auf das Wohlergehen der Tiere, sollte dies nur mit den Futterpäckchen aus dem Automaten geschehen.
Eingespieltes Team unter neuer Leitung
Die Abläufe im Wildgehege sind eingespielt. Gehegewart Hubert Rossa, Tierpfleger Andreas Armbruster und die Teilzeitangestellte Beate Elzer arbeiten schon lange zusammen. Ein „Altbekannter“ im Team in neuer Position ist Klaus Reuther, der Ex-Amtsleiter des Veterinäramtes des Landkreises Waldshut.
Er war langjähriger stellvertretender Vorsitzender des Wildgehegevereins, bevor er nach dem Tod von Werner Jockers im März dieses Jahr den Vorsitz übernahm. Das Lebenswerk von Werner Jockers ist damit in erfahrenen Händen und die altbewährte Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Baubetriebshof ist nach Aussage von Reuther, problemlos und gut weitergegangen.
Eine neue Wildart wird einziehen
Unter Werner Jockers begannen Arbeiten zur Umgestaltung eines alten Geheges mit dem Ziel, nach Fertigstellung eine neue Wildart ins Wildgehege zu bringen. Die Arbeiten sind fortgeführt worden und zum Teil abgeschlossen. Bis alles fertig ist und eine neue Wildart einzieht, wird es aber noch dauern.

„Wir planen eine Ruhepause, damit die Erde sich regenerieren kann, das Gehege wurde rund 40 Jahre lang betrieben“, erklärt Klaus Reuther. Etliche weitere Bauarbeiten wurden 2024 erledigt: Eine defekte Trinkwasserleitung wurde repariert, der Kiosk bekam eine neue Abwassergrube, teilweise wurden Zäune erneuert und die Kasse im Eingangsbereich wurde nach einem erfolgten Aufbrechen, durch eine massivere ersetzt.
Verletzte Tiere können ausgewildert werden
Schöne Nachrichten kommen von der Greifvogelpflegestation des Wildgeheges, die von Hubert Rossa betreut wird. Etliche verletzte und aufgezogene Falken konnte er gesund auswildern.

Gut stehen auch die Chancen für eine junge Schleiereule: Als kleines weißes „Federknäuel“ kam sie vor einigen Wochen zu Rossa, wenn alles nach Plan läuft kann sie im Frühjahr in die Freiheit entlassen werden.