Der Frühling sendet seine Vorboten. Es blüht und grünt seit einigen Tagen. Auch in der Tiengener Kleingartenanlage am Kaltenbach ist schon eine große Blumenpracht zu sehen. In den Gemüsebeeten hat sich allerdings noch wenig getan. Es sei denn, es wurden schon im Herbst Zwiebeln gesteckt oder Knoblauchzehen gestupft. Die stehen in einigen Beeten schon recht gut da.

Blick in die Tiengener Kleingartenanlage am Kaltenbach: Frühjahrsblüher gibt es bereits in Hülle und Fülle, aber in den Beeten für den ...
Blick in die Tiengener Kleingartenanlage am Kaltenbach: Frühjahrsblüher gibt es bereits in Hülle und Fülle, aber in den Beeten für den Gemüseanbau hat sich noch wenig getan. | Bild: Ursula Freudig

Was dieser Tage für die meisten Kleingärtner ansteht, sind hauptsächlich Vorbereitungsarbeiten für die kommende Gartensaison. Die Beete werden hergerichtet, die Spuren, die der Winter hinterlassen hat, beseitigt, es wird aufgeräumt und geputzt und die Hütten fit gemacht für kommende gemütliche Stunden.

Lothar Scheuble nutzt die ersten milderen Frühlingstage um seine Blumen von dürren Blättern zu befreien.
Lothar Scheuble nutzt die ersten milderen Frühlingstage um seine Blumen von dürren Blättern zu befreien. | Bild: Ursula Freudig
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„Für Freilandanbau ist es noch zu früh, die Böden sind noch zu kalt, die Nächte können noch kühl sein und ein Kälteeinbruch ist noch möglich“, sagt Peter Stoll, Vorsitzender des Kleingartenvereins Waldshut-Tiengen, der hinter der Anlage steht.

Peter Stoll, Vorsitzender des Kleingärtnervereins Waldshut-Tiengen und Fan der Münchner Löwen vor seinem Häuschen in seinem Kleingarten, ...
Peter Stoll, Vorsitzender des Kleingärtnervereins Waldshut-Tiengen und Fan der Münchner Löwen vor seinem Häuschen in seinem Kleingarten, so Mitte April will er mit dem Gärtnern loslegen. | Bild: Ursula Freudig

Mitte April will Stoll loslegen. Kartoffeln werden rund die Hälfte seines Kleingartens einnehmen. „Zwei Kilo Saatkartoffeln haben 13 Kilo Ernte gebracht“, blickt er nicht ohne Stolz auf seine letztjährige Ausbeute. Gelberüben, Bohnen, Kohlrabi, Rosenkohl wird er anbauen. Und natürlich Zuckerhut, mitunter der gesündeste Salat überhaupt, wie er sagt. In Zeitungspapier wickeln und kühl lagern ist sein Rezept für „Zuckerhut-Freuden“ bis weit in den Winter hinein.

Zu denjenigen, die gleich bei den ersten milderen Temperaturen losgelegt haben, gehört Nikolaus Kruljac. „Ich habe gleich die ersten Salatsetzlinge gekauft, die es gab, und Anfang Februar ins Frühbeet gesetzt“, erzählt er. Dort gedeiht er bislang recht gut. Auch dank eines guten Bodens.

Nikolaus Kruljac richtet ein Beet her und hat schon Salat ins Frühbeet gepflanzt.
Nikolaus Kruljac richtet ein Beet her und hat schon Salat ins Frühbeet gepflanzt. | Bild: Ursula Freudig

Düngung ist ein Thema in jedem Kleingarten. Die meisten Kleingärtner in der Tiengener Anlage legen großen Wert auf natürliche Dünger wie Rinderdung oder Hornspäne. Gegen Übersäuerung des Bodens nimmt Peter Stoll außerdem Dolomitkalk.

Seit 18 Jahren ist er Vorsitzender des Kleingärtnervereins und hat viele Veränderungen erlebt: Angefangen vom Wetter mit heute kaum noch Schnee und immer weniger Frost bis zu immer mehr Sprachen, die in der Kleingartenanlage gesprochen werden. Dies zeigen auch wehende Flaggen verschiedener Länder.

In der Tiengener Kleingartenanlage kann jeder nach seiner Fasson selig werden, solange bestimmte Regeln eingehalten werden, wie Gemüseanbau in einem Drittel des Gartens, Mittagsruhe und Arbeitsdienst oder Geldzahlungen als Ersatz dafür.

Bis vor Kurzem hat Kleingärtnerin Barbara Strittmatter noch Nüsslisalat geerntet – er hat den Winter gut überstanden hat, beginnt ...
Bis vor Kurzem hat Kleingärtnerin Barbara Strittmatter noch Nüsslisalat geerntet – er hat den Winter gut überstanden hat, beginnt jetzt aber zu schießen und muss raus, um Platz für Neues zu schaffen. | Bild: Ursula Freudig

Derzeit sind alle Gärten der Anlage belegt, eine Warteliste wird geführt. „Es gab vor einigen Jahren eine Phase, in der wir etwas Mühe hatten, alle Gärten zu belegen, aber die letzten zwei, drei Jahre ist die Nachfrage gestiegen“, erzählt Peter Stoll.

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