Lang war die Schlange, mit geschätzt 40 Metern länger als vielleicht jemals zuvor: So viele wollten ihr Fahrrad am Samstag beim Tiengener Gebrauchtfahrradmarkt auf dem Marktplatz verkaufen, dass viel Geduld vor den Annahmestellen nötig war. Mit jeder Minute wuchs für Kaufwillige die Auswahl.
Auch wenn längst nicht alle Drahtesel einen Abnehmer fanden, war der Markt auch dieses Jahr ein großer Erfolg. Rund 200 Fahrräder hatten nach Aussage des BUND-Vorstandsmitglieds Wolfgang Bär, am Samstag ihre Besitzer gewechselt.
Bär war Hauptorganisator des Marktes, den jährlich der BUND Waldshut-Tiengen und die Aktionsgemeinschaft Tiengen auf die Beine stellen. Bär gehörte zum BUND-Team, das vor Ort war und alle Hände voll zu tun hatte.

Jedes Fahrrad musste registriert werden und bekam ein Bändchen, das es klar einem Besitzer zuordnete und auf dem der Preis stand, der zuvor, teilweise nach Beratung mit BUND-Leuten, festgelegt wurde.
Von ein paar Euro bis zu mehreren Hundert Euro bei den wenigen E-Bikes und beim Alter, von fast nostalgisch bis nahezu neuwertig, reichten die Spannen.
Modelle fürs gemütliche Unterwegssein und für Sportliche und Ehrgeizige, Rennräder und Mountainbikes in verschiedensten Ausführungen, unzählige Kinderfahrräder und auch Fahrradzubehör wie Kindersitze waren zu haben. Kinder und ihre Familien gehören zum Stammpublikum des Tiengener Gebrauchtfahrradmarkts.

Das sollten Käufer beachten
Natürlich gab es auch wieder eine Service-Station, hinter der seit vielen Jahren ein Mann steht: Hans Jürgen Bannasch. Das BUND-Urgestein hatte keine ruhige Minute. Bannasch stellte Sättel und Lenker höher oder niedriger, ölte Ketten, pumpte Reifen auf und beantwortete jede Menge Fragen.
Beispielsweise ob das Rad die richtige Größe und Satteleinstellung für den Fahrer hat. „Beim Treten sollten die Beine am tiefsten Punkt noch leicht gebeugt sein und beim Halten sollte man mit den Füßen noch auf den Boden kommen“, nannte er als grobe Richtlinie. Probefahren ist für ihn beim Kauf eines gebrauchten Fahrrads ein Muss.

Davon wurde beim Tiengener Gebrauchtfahrradmarkt ausgiebig Gebrauch gemacht. Wer ein Rad ins Auge gefasst hatte, gab seinen Ausweis ab und drehte ein paar Runden. Um 14 Uhr schloss der Markt. Das Fazit von Wolfgang Bär: „Wir haben wieder einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und für die Umwelt geleistet und das CO2-freie Unterwegssein gefördert.“