Bei der Hauptversammlung des Ortsverbandes der Grünen im Rheinischen Hof wurde der Vorstand gewählt. Kreisrat Lorenz Eschbach organisierte die Neuwahlen. Wiedergewählt wurden Cordula Maier und Carmen Studinger, neu gewählt wurde Marco König.

Für mehr Gleichberechtigung

Zu Gast waren die neue Geschäftsführerin des Kreisverbandes Ruth Faust und Niklas Nüssle, Landtagsabgeordneter der Grünen. In der Vorstellungsrunde erklärte Marco König (30) er wolle sich für mehr Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen einsetzen und dabei versuchen, konservative Strukturen aufzubrechen.

Er bemängelte, dass in der Stadt bisher keine PV-Anlagen auf den Dächern genehmigt wurden. Inzwischen habe er damit begonnen, selbst Müll einzusammeln.

Themen „noch grüner“ bearbeiten

Cordula Maier (62) gehört seit 2014 dem Vorstand an. „Es macht mir Spaß“, erklärte sie, „aber ich freue mich auch, wenn von den Mitgliedern Anregungen kommen.“ Sie interessiere sich für Themen, die man „grüner bearbeiten“ könne. Besonders am Herzen liege ihr die medizinische Versorgung und das engere Zusammenwachsen der beiden Stadtteile. Carmen Studinger (54) plädierte für „mehr Frauen in der Politik“. Sie wünsche sich auch eine bessere Vernetzung mit den Umweltverbänden, dem BUND und der Nabu.

In der anschließenden Diskussionsrunde mit Niklas Nüssle kam auch der Ukraine-Krieg zur Sprache. Petra Thyen, Vorsitzende des Kreisverbandes, berichtete, sie habe Wohnraum für Flüchtlinge angeboten, „aber es kam niemand“. Niklas Nüssle berichtete von seinem letzten Besuch in Berlin, da sei es ganz anders gewesen, „die Stadt war voll mit Flüchtlingen“. Aber hier unten seien wohl nur wenige angekommen.

Nüssle wirbt für das Fahren mit dem Bus

Thema waren auch die angekündigten Neun-Euro-Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr. „Was machen die, die bereits ein Jahresticket gekauft haben?“ lautete eine Frage. Nüssle: „Damit soll ein Anreiz gegeben werden, umzusteigen.“ Antonia Kiefer (selbst Busfahrerin) stellte fest: „Oft fahren wir im Halbstundentakt und niemand fährt mit.“ Wenn jeder wenigstens einmal pro Woche mit dem Bus fahren würde, dann wäre schon viel erreicht, meinte sie. Nüssle meinte, man sollte es ausprobieren. Er selbst fahre im Bus von seinem Wohnort Ofteringen zum Bahnhof Tiengen in 20 Minuten, „das wäre mit dem Auto nicht zu schaffen“.

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„Atomkraft ist nicht die Zukunft“

Zur aktuellen Diskussion um die Laufzeit-Verlängerung der drei verbliebenen Atomkraftwerke sagte er: „Atomkraft ist nicht die Zukunft.“

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Weitere Themen waren Erdwärme, Windkraft, die Schieneninfrastruktur, der zweigleisige Ausbau der Hochrheinstrecke, die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken, und die A 98.

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