Ein brennendes Auto im Bürgerwaldtunnel bei Tiengen hat am Dienstagmorgen einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Insgesamt elf Menschen sind bei dem Vorfall verletzt worden. Zehn von ihnen wurden mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung mit Rettungsfahrzeugen ins Krankenhaus gebracht.
Bei einer weiteren Person waren laut Polizei die Symptome schwerwiegender, sodass sie mit dem Hubschrauber in eine Klinik geflogen werden musste. Für die Rettungs- sowie anschließenden Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten ist der Bürgerwaldtunnel bis zum heutigen Morgen gesperrt.
Der Vorfall ereignete sich am Dienstag nach Pfingsten gegen 8 Uhr morgens. Eine 34-jährige Autofahrerin war nach Polizeiangaben auf der Autobahn 98 aus Richtung Lauchringen nach Waldshut unterwegs, als sie im Bürgerwaldtunnel einen Brandgeruch wahrnahm und kurz darauf Flammen aus ihrem Fahrzeug schlagen sah.

Die Frau habe daraufhin ihren Wagen sofort angehalten und abgestellt, den Tunnel zu Fuß verlassen und die Rettungsleitstelle angerufen, wie Polizeisprecher Mathias Albicker auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilt.
Auto brennt komplett aus
Die Feuerwehr, die wenige Minuten nach der Alarmierung eintraf, löschte das brennende Fahrzeug. „Die Autofahrerin selbst ist nicht verletzt, aber ihr Wagen brannte total aus“, fügt Albicker hinzu. Zur Ermittlung der Brandursache wird ein Sachverständiger hinzugezogen. Der Sachschaden am Auto liegt bei rund 10.000 Euro. Andere Fahrzeuge waren an dem Brand nicht beteiligt, so der Polizeisprecher.
Zum Zeitpunkt des Feuers befanden sich neun Autos und neun Lastwagen mit insgesamt 25 Insassen in dem einröhrigen Straßentunnel, der Tiengen als Stadtumfahrung dient. Einige von ihnen blieben zunächst, vom Rauch eingeschlossen, in ihren Fahrzeugen sitzen und wurden später von Feuerwehrleuten ins Freie gebracht. Die anderen Fahrzeuginsassen gelangten selbstständig entweder über die Fahrspuren zum Tunnelportal oder über den Fluchtstollen des Bürgerwaldtunnels aus dem Gefahrenbereich.
Rauchschwaden über Tiengen
Das betroffene Fahrzeug brannte laut Mathias Albicker vor der westlichen Tunnelausfahrt Richtung Waldshut aus. „Der Rauch ist relativ schnell abgezogen“, sagt er. Allerdings habe sich der Qualm nicht den kürzesten Weg aus der Tunnelröhre gesucht, sondern sei nach Osten Richtung Lauchringen abgezogen. Die Rauchschwaden waren am Morgen über dem Stadtgebiet von Tiengen zu sehen.
Alle Fahrzeuginsassen wurden an einer eigens eingerichteten Sammelstelle vom Rettungsdienst untersucht, elf Personen wurden durch das Einatmen von Rauchgasen verletzt und kamen zur weiteren Versorgung oder Beobachtung in umliegende Krankenhäuser. Eine Person wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Freiburg verlegt.

Der Tunnel ist voraussichtlich bis zum heutigen Morgen gesperrt. Nach der Reinigung musste der Fahrbahnbelag teilweise instand gesetzt werden. Die genaue Schadenshöhe am Tunnel kann laut Polizei noch nicht beziffert werden. An dem Großeinsatz nahmen Feuerwehrabteilungen aus Waldshut-Tiengen, Küssaberg, Dogern, Lauchringen und Wutöschingen, neun Polizeistreifen sowie Mitglieder des Technischen Hilfswerks und des Deutschen Roten Kreuzes teil.
Die nach dem Fahrzeugbrand stehen gelassenen Autos und Lastwagen wurden im Laufe des Tages entweder von den Fahrzeugbesitzern oder – für den Fall, dass diese im Krankenhaus liegen – von Angehörigen aus dem Bürgerwaldtunnel gefahren oder von Abschleppunternehmen abgeholt.